Papst Franziskus und Ban Ki Moon unfreiwillig im US-Wahlwerbespot

Kronzeugen für neue Klimapolitik

Papst Franziskus und Ban Ki Moon halten unfreiwillig Einzug in den US-Wahlkampf. Die liberale Spendensammlungsorganisation "American Bridge" machte sie in einem Werbespot zu Kronzeugen für eine neue Klimapolitik.

Franziskus und Ban Ki Moon sind in einem US-Wahlwerbespot zu sehen (dpa)
Franziskus und Ban Ki Moon sind in einem US-Wahlwerbespot zu sehen / ( dpa )

Wie der "National Catholic Reporter" berichtet, richtet sich der 53 Sekunden lange Spot gegen die Milliardäre Charles und David Koch. Die Energieunternehmer wollen in diesem Wahlzyklus rund 900 Millionen Dollar (ca. 800 Millionen Euro) für republikanische Kandidaten ausgeben, die ihre Agenda unterstützen. Die Kochs gelten als Klimaskeptiker, die gleichgesinnte Politiker finanziell fördern.

Bild von Papst Franziskus im Spot

Die Macher des politischen Werbefilms, der sich an spanischsprachige US-Wähler richtet, halten den Koch-Brüdern vor, "erst die Republikanische Partei gekauft zu haben und nun zu versuchen, den Papst einzuschüchtern". Grund sei die ökologische Haltung des Papstes aus Lateinamerika. "Papst Franziskus plant, sich dem Klimawandel als moralisches Thema zu stellen", sagt der Sprecher, während im Hintergrund ein Bild des Kirchenoberhaupts bei UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon zu sehen ist.

Umweltenzyklika des Papstes wird erwartet

Vor der in Kürze erwarteten Publikation einer Umweltenzyklika des Papstes mobilisieren in den USA konservative Katholiken gegen Änderungen beim Klimaschutz. Papstberater Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga aus Honduras sagte zuletzt, er sei entsetzt über das Maß an Widerstand in den USA. "Ich habe bereits Kritik an der Enzyklika gehört, bevor sie überhaupt veröffentlicht ist", so Rodriguez. Das sei absurd. Es wird erwartet, dass Franziskus das Thema Klimaschutz auch bei seinem USA-Besuch im Herbst ansprechen wird.

Die Koch-Brüder sorgten zu Jahresbeginn für Schlagzeilen, als sie der Catholic University of America 1,75 Millionen Dollar (1,6 Millionen Euro) zur Erforschung "prinzipientreuen Unternehmertums" spendeten. Kritiker innerhalb und außerhalb der Kirche verlangten, die Hochschule solle die Spenden zurückgeben.

 


Quelle:
KNA