Mehrere Tausend Menschen demonstrieren gegen Kriege und Rüstung

70 Jahre nach 1945: Immer noch Krieg

An den Ostertagen demonstrieren Pazifisten gegen Krieg, Rüstung und Gewalt. Themenschwerpunkt waren dieses Jahr unter anderem die Ukraine und Syrien.

Die Taube: Symbol für Frieden (dpa)
Die Taube: Symbol für Frieden / ( dpa )

Die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung ziehen durch Deutschland. Mehrere hundert Menschen nahmen nach Veranstalterangaben alleine an den verschiedenen Etappen des Ostermarsches Rhein-Ruhr in Nordrhein-Westfalen teil. Weitere Ostermärsche gab es am Sonntag unter anderem in Bonn und Frankfurt/Oder. In Sachsen fand eine Ostermarsch-Wanderung von Rathen nach Bad Schandau statt.

Demonstrationen gegen Gewalt

Themen der Ostermärsche sind in diesem Jahr vor allem der Ukraine-Konflikt, der anhaltende Bürgerkrieg in Syrien und die Bedrohungen durch die Terrormiliz "Islamischer Staat". Die Friedensaktivisten forderten bei den Kundgebungen ein Verbot von Rüstungsexporten, die Schließung von Nato-Einrichtungen, den Verzicht auf Auslandseinsätze der Bundeswehr, den Stopp militärischer Forschung und die Vernichtung von Atomwaffen. Die Ostermarschierer erinnerten zudem an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren.

Die Etappe des zweiten Tags des Ostermarsches Rhein-Ruhr führte die Teilnehmer als Fahrradcorso von Essen über Gelsenkirchen, Wattenscheid, Herne bis nach Bochum. In Essen erinnerten die Teilnehmer an die Befreiung von Krieg und Faschismus vor 70 Jahren. Anlass zur Sorge gebe derzeit, dass die Staaten der Europäischen Union und der Nato weiter aufrüsteten und fast ausschließlich auf eine militärische Durchsetzung ihrer Interessen setzten, erklärte Alice Czyborrra von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA).

Gegen Atomkraft

Die Ostermarschierer forderten im Ruhrgebiet zudem die Abschaltung von Atomanlagen. Im westfälischen Gronau werde weiter eine Urananreicherungsanlage betrieben, in der Nuklearbrennstoff für Atomkraftwerke hergestellt werde, erklärte ein Sprecher der Atomkraftgegner. In NRW sei damit auch die Technologie vorhanden, hochangereichertes Uran für Atombomben zu produzieren. Zwei Tage nach dem Zwischenfall im Atomkraftwerk Lingen im Emsland forderten die Ostermarschierer vor dem Verwaltungsgebäude des Energiekonzerns RWE in Essen zudem ein sofortiges Aus für den Meiler.

Der Ostermarsch Rhein-Ruhr findet unter dem Motto "Kriege stoppen - Atomwaffen ächten - zivile Lösungen schaffen" bis einschließlich Ostermontag statt. Die letzte Etappe des Ostermarsches Rhein-Ruhr führt am Ostermontag von Bochum nach Dortmund, wo der diesjährige traditionsreiche Ostermarsch-Rhein-Ruhr am Nachmittag mit einem Friedensfest zu Ende gehen soll.


Quelle:
epd