Der Patriarch von Jerusalem mahnt zu Hoffnung und Frieden

"Zeichen des Widerspruchs sein"

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem ruft zum Friedenstiften in der Region auf. Ein gutes Zeichen sei die Heiligsprechung von zwei palästinensischen Nonnen.

Fouad Twal (dpa)
Fouad Twal / ( dpa )

In seiner Osterpredigt hat Fouad Twal, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, die Gläubigen in der Grabeskirche ermutigt, ein "Zeichen des Widerspruchs" zu sein: "Als Christen sind wir ins Herz des von Kriegen geschüttelten und von Gewalt gequälten Nahen Ostens gerufen, um Zeichen des Widerspruchs zu sein, Zeichen der Hoffnung über alles hinaus", sagte Twal in seiner Predigt.

"Die Zukunft ist unsicher"

Twal verglich die Gewalt in der Region mit dem Kreuz: "Unsere Zukunft in dieser Region ist unsicher, um nicht zu sagen finster", so Twal, der an die christlichen Märtyrer und Flüchtlinge in Syrien und im Irak erinnerte. Auch wenn Eigeninteressen die Oberhand hätten und die Politik und die international Gemeinschaft sich wenig "für unsere Freiheit und unser Schicksal" interessierten, dürfe die Hoffnung auf Frieden nicht aufgegeben werden.

"Eine Gelegenheit zum Dialog"

Als gute Nachricht wertet Twal die Heiligsprechung der beiden palästinensischen Ordensfrauen Mariam Baouardy (1846-78) und Maria Alfonsina Danil Ghattas (1843-1927) durch Papst Franziskus im Mai. Das habe auch eine politische Dimension, denn obwohl es "selbstverständlich eine katholische Angelegenheit ist, ist es gleichzeitig eine nationale, palästinensische Sache", so Twal. Deshalb sei es erfreulich, dass Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wie auch der muslimische Bürgermeister von Nazareth, Ali Salam, persönlich zur Heiligsprechung nach Rom reisen werden. Hierin liege auch eine "gute Gelegenheit für einen Dialog des Lebens" zwischen palästinensischen Muslimen und Christen, sagte der Patriarch von Jerusalem.


Quelle:
KNA