Die Bundeskanzlerin empfängt die Sternsinger

Anna, Jakob und Sarah bei Angela

Angela Merkel hat zum Auftakt des Wahljahres 2013 im Kanzleramt mehr als 100 katholische Sternsinger aus dem ganzen Bundesgebiet empfangen. Dabei versicherte die Bundeskanzlerin den Kindern, sich für ihre Sache einsetzen zu werden.

Autor/in:
Larissa Hinz
 (DR)

Ein Geländewagen mitten im Bundeskanzleramt. "Das ist eine Premiere", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und lächelt rund 100 Jungen und Mädchen an. Beim traditionellen Empfang der Sternsinger am Amtssitz der Kanzlerin am Freitag in Berlin fällt das Auto auf. Es wird in Kürze in Tansania als Krankenwagen eingesetzt. Die Aktion Dreiköningssingen konnte den Wagen durch Spenden finanzieren - und sammelt weiter: Wie jedes Jahr um den 6. Januar ziehen bundesweit rund eine halbe Million Kinder als "Heilige Drei Könige" verkleidet von Haus zu Haus und tragen Spenden zusammen. Diesmal steht die medizinische Versorgung von Kindern weltweit im Mittelpunkt.

Das diesjährige Motto lautet "Segen bringen, Segen sein. Für Gesundheit in Tansania und weltweit!". Dafür will sich auch Merkel einsetzen, versichert sie den Kindern. Jeweils vier sind aus den 27 katholischen Bistümern in Deutschland zu ihr gekommen. Als sie Lieder wie "Gottes Stern, leuchte uns" vortragen, singt die Kanzlerin mit.

Merkel bekundet, sie wisse von den kalten Füßen, die so manches Königs-Kind in den nächsten Tagen beim Gang von Haus zu Haus bekommen könnte. "Sternsingen bringt Gefährdungen mit sich", sagt sie und verweist auf möglichen Schnupfen oder Husten. Und betont dann: "Hier in Deutschland gibt es Ärzte, Medikamente und Menschen, die andere pflegen." Doch das sei längst nicht überall so.

Ein Dankeschön für den Einsatz

Zwar steht das Thema Gesundheit im Mittelpunkt der Aktion, die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Kindermissionswerk "Die Sternsinger" getragen wird. Aber die Spenden fließen auch in andere Projekte - etwa zu Pastoral, Bildung oder Ernährung.

Der "Heilige König" Gero schreibt den Segensgruß "Christus mansionem benedicat" ("Christus segne dieses Haus") an eine Wand des Kanzleramtes. Der 13-Jährige steht neben der Kanzlerin und gibt nachher zu: "Ja, ich war ganz schön nervös." Dabei ist er eigentlich Profi: In seiner Diözese Rottenburg-Stuttgart schlüpfte er schon im zarten Alter von zwei Jahren in ein Sternsinger-Gewand.

Merkel dankt den Jungen und Mädchen für ihr Engagement. In den Projekten lernten die Menschen, "sich selbst zu helfen". Das sei gut, weil jeder selbstständig leben wolle. Zudem sei es ein "unglaublich beeindruckendes Ergebnis", dass die Sternsinger im vergangenen Jahr etwa 42 Millionen Euro gesammelt hätten.

Von Kindern für Kinder

Die seit 1959 bestehende Sternsingeraktion ist die weltweit größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder. Seitdem kamen rund 814 Millionen Euro Spenden für benachteiligte Kinder in Afrika, Asien, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa zusammen.

Für Konrad aus dem Bistum Dresden-Meißen steht heute vermutlich etwas anderes im Mittelpunkt: Er hat Geburtstag und erfüllt trotzdem seinen Dienst als Sternsinger. Deshalb überreicht Angela Merkel ihm ein Geschenk. Der 10-Jährige bekommt einen schicken Kugelschreiber - zum Glück nicht Weihrauch, Myrrhe oder Gold.

Ihn und alle anderen kleinen Ehrenamtlichen nennt Merkel schließlich "Könige der Barmherzigkeit". Sie verbreiteten Freude und Hoffnung. Als Tipp gibt sie ihnen, freundlich zu sein: Wenn mal jemand "mürrisch" sei, sollten sie ihn "mit einem Lächeln aufmuntern". Dann steckt sie selbst einen Schein in die Spendenbüchse.


Sternsinger im domradio.de-Studio (DR)
Sternsinger im domradio.de-Studio / ( DR )
Quelle:
KNA