Abschluss des Internationalen Renovabis-Kongresses

Appell zur ökumenischen Glaubensweitergabe

Mit einem Appell zur ökumenischen Glaubensweitergabe ist der 16. Internationale Kongress Renovabis in Freising zu Ende gegangen. Dabei unterstrichen katholische, evangelische und orthodoxe Teilnehmer die Bedeutung der Ökumene für eine neue Evangelisierung Europas.

 (DR)

Dieser müsse jedoch eine "Evangelisation nach innen" vorausgehen, erklärte am Samstag Weihbischof Gzegorz Rys aus dem polnischen Krakau. Aus der echten Überzeugung des Glaubens erwachse erst eine überzeugende "Evangelisation nach außen."



Die Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche im Rheinland, Barbara Rudolph, rief die getrennten Kirchen dazu auf, "in versöhnter Verschiedenheit das Evangelium zu verkünden". Der dreitägige Kongress der Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa stand dieses Jahr unter dem Thema "Heute den Glauben entdecken - Neue Wege der Evangelisierung in Europa." Damit will Renovabis bewusst das von Papst Benedikt XVI. ausgerufene "Jahr des Glaubens" in den Mittelpunkt rücken. Zu dem Treffen in Freising kamen etwa 370 Teilnehmer aus 30 Ländern.



Der emeritierte katholische Bischof von Rotterdam, Adrian an Luyn, betonte in seinem Schlussreferat, dass ein wichtiges Prinzip innerhalb der Kirche der Dialog sein und auch bleiben müsse. Dies sei nur möglich, "wenn der konkrete Kontext, die konkrete Kultur, in die hinein gesprochen wird, auch ernst genommen wird." Gleichzeitig rief er die Kirche dazu auf, ihre im Glauben grundgelegte Sichtweise auf Mensch und Welt "ohne falsche Bescheidenheit als Sinn-volles und Not-wendendes Modell von Weltdeutung und -verständnis" in diesen Dialog einzubringen.



Dartmann: Anstrengung des persönlichen Weges

Zum Auftakt des Kongresses am Donnerstag hatte bereits der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, erklärt, dass der vor zwei Jahren begonnene Gesprächsprozess der deutschen Bischöfe der Glaubensweitergabe diene. Meistern könne die Herausforderungen der Globalisierung und Säkularisierung sowie die Neuevangelisierung nur eine "hörende, dienende und pilgernde Kirche, die die Angst vor Veränderungen in Europa überwindet", so Zollitsch.



Der Hauptgeschäftsführer von Renovabis, Pater Stefan Dartmann, unterstrich zum Abschluss des Kongresses, dass bei allen Überlegungen zu neuen Wegen der Glaubensweitergabe in Europa "die Anstrengung des persönlichen Weges nicht erspart bleiben, nämlich selber in der Welt Zeugnis für unseren Glauben abzulegen". Denn jede Form der Neuevangelisierung brauche vor allem "vom Geist ergriffene Menschen".