Limburger Bischof betont die Bedeutung der Renovabis-Aktion

Damit Europa auch morgen christlich ist

Erstmals eröffnet in diesem Jahr das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis seine bundesweite Pfingstaktion im Bistum Limburg. Froh und dankbar darüber ist Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Gegenüber domradio.de spricht er über den Stellenwert muttersprachlicher Gemeinden, die Herausforderungen eines weiter zusammenwachsenden Europas und den von domradio.de live übertragenen Festgottesdienst am Sonntag.

 (DR)

domradio.de: Wie hat sich ihre Diözese auf die Renovabis-Aktion vorbereitet?
Tebartz-van Elst: Wir haben in unserem Bistum eine große Tradition muttersprachlicher Gemeinden. Nicht wenige von denen kommen aus Ländern des Ostens Europas. Deswegen ist die Freude darüber, dass die bundesweite Aktion in unserem Bistum stattfindet, schon seit  langer Zeit sehr groß. Diese Gemeinden haben selber sehr stark an der Vorbereitung mitgewirkt. Es ist auch noch mal eine besondere Wertschätzung dessen, was Christen aus dem Osten Europas in unser Bistum einbringen können  - was mit dieser Eröffnungsaktion zum Ausdruck kommt.

domradio.de: Wie kam es dazu, dass Limburg die Aktion eröffnet?
Tebartz-van Elst: Wir sind von der Bischofskonferenz angesprochen worden. Wir haben das dann gleich bei uns in den entsprechenden Gremien des Bistums auch voller Dankbarkeit besprochen. Es lag nahe, Frankfurt, die Stadt mit den meisten muttersprachlichen Gemeinden, auszuwählen; eine Stadt, die ohnehin ja im Fokus des Lebens in unserem Land ist; eine Stadt, die auf der einen Seite als Wirtschafts- und Finanzstandort zeigt, dass Europa in wirtschaftlichen Angelegenheiten immer weiter zusammenwächst - sich damit aber auch die Herausforderung an uns Christen ergeht: Was können wir tun, um ein sozial gerechtes Europa zu gestalten? Was können wir tun, um die christliche Prägekraft Europas wieder stärker in Erinnerung zu rufen und daran zu arbeiten, dass Europa auch morgen christlich ist und bleibt? Deswegen gab es auch von Seiten des Ordinariates und der der muttersprachlichen Gemeinden in Frankfurt die große Bereitschaft, den Gottesdienst  vorzubereiten, aber auch das anschließende Podium und den Markt der Möglichkeiten mit zu gestalten.

domradio.de: Wie genau gestalten Sie die Eröffnung der Aktion?
Tebartz-van Elst: Wir sind froh, dass wir schon am Patronatsfest des Domes und des Bistums am Georgstag, am 23. April, mit einem festlichen Pontifikalgottesdienst im Limburger Dom die Aktion eröffnen können, d.h. mit einer Vesper an diesem Abend. Wir haben dann am Samstag den Tag der Begegnung in Frankfurt. Und am Sonntag wird dann im Frankfurter Bartholomäusdom der Festgottesdienst sein. Das sind die Highlights der drei Tage, die ganz im Zeichen von Renovabis stehen.

domradio.de: Wie werden sie liturgisch auf die Pfingstaktion eingehen?
Tebartz-van Elst: Es liegt ja nun nahe, den Geist von Pfingsten auch hier zu erinnern und herabzurufen auf ein Zusammenwachsen, das zwischen West und Ost immer stärker geschehen muss. Das kommt in den Gebeten zum Ausdruck; in den Gesängen, die die muttersprachlichen Gemeinden mit übernehmen. Es wird auch darin sehr schön deutlich, dass Bischöfe aus Diözesen des Ostens mit vertreten sind bei der Liturgie im Frankfurter Bartholomäusdom. Auf diese Weise wird Einheit anschaulich. Alle sollen eins sein - das vermittelt sich hier ganz konkret dadurch, dass wir um den Altar des Herr versammelt sind und Eucharistie miteinander feiern und wissen: Er führt uns zusammen und er gibt uns die Kraft für einander verantwortlich zu sein.

domradio.de: Wie sehr sind die muttersprachlichen Gemeinden mit dem Bistum Limburg  verbunden?
Tebartz-van Elst: Schon bald nach meiner Übernahme des Bischofsamtes im Bistum Limburg ist mir bewusst geworden, dass die muttersprachlichen Gemeinden ein ganz großer Schatz unseres Bistums sind. Und gerade in Frankfurt sind die meisten Christen aus Ländern des Ostens und weltweit vertreten. Deswegen ist gerade dieser Eröffnungsgottesdienst mit den Beiträgen dieser muttersprachlichen Gemeinden so etwas wie eine Abbildung von Pfingsten, wo die Vielen zusammen kommen, die unterschiedliche Sprachen sprechen und doch im Geist des Glaubens die Einheit erfahren und sich verstehen können.

Das Gespräch führte Bernd Knopp.