Bundesweiter Abschluss der Hilfsaktion "Renovabis" im Würzburger Kiliansdom

"Einander Halt sein"

Mit einem Festgottesdienst am Pfingstsonntag im Kiliansdoms ist die diesjährige Pfingstaktion des Osteuropa-Hilfswerks "Renovabis" bundesweit in Würzburg beendet worden. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann betonte in seiner Predigt, ein Europa der Zukunft dürfe nicht nur als Wirtschafts- und Währungsunion begriffen werden. Es müsse auch eine Wertegemeinschaft sein. Unter dem Motto "Einander Halt sein – Ehe und Familie im Osten Europas stärken" richtete die Renovabis-Pfingstaktion heuer den Blick auf Ehe und Familie im Osten Europas.

 (DR)

Pater Dietger Demuth, Hauptgeschäftsführer von Renovabis, verwies auf das "massive soziale Gefälle" in Mittel- und Osteuropa. Besonders Familien hätten darunter zu leiden.

Die Aktion stelle sich ganz bewusst an die Seite der Familien in Mittel-und Osteuropa, die zunehmend vom Zerfall bedroht seien, sagte der Renovabis-Hauptgeschäftsführer Dietger Demuth bereits am Samstag im domradio-Interview. Die Familien gehörten zu den großen Verlierern nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft. Der Staat biete kaum Hilfen für die Familien, die deshalb dringend auf kirchliche Angebote wie Ehe- und Familienberatung angewiesen seien.

Im vergangenen Jahr hat Renovabis nach Angaben Demuths 900 Projekte in 25 Ländern mit insgesamt 31 Millionen Euro unterstützt. Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken für die Menschen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Sie wurde 1993 gegründet. Das lateinische Wort "Renovabis" ist der Liturgie des Pfingstfestes entnommen und bedeutet "Du sollst erneuern".

Stichwort: Renovabis
Das Hilfswerk Renovabis ist eine Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken für Osteuropa. Der lateinische Name bedeutet "Du wirst erneuern". Das Hilfswerk mit Sitz in Freising unterstützt Projekte zur Erneuerung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in 28 ehemals kommunistischen Ländern. Es vermittelt Partnerschaften und will darauf hinwirken, "dass Menschen in Ost und West voneinander lernen, miteinander glauben und so eine vertrauensvolle Nachbarschaft entsteht".

Renovabis wurde 1993 auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken von den deutschen Bischöfen gegründet. Seither gibt es jedes Jahr eine bundesweite Renovabis-Pfingstaktion. Die diesjährige Kampagne steht unter dem Leitwort "Einander Halt sein! Ehe und Familie im Osten Europas stärken". Sie soll auf die zunehmende Armut von Familien im früheren Ostblock hinweisen. Die Aktion wird am Sonntag im Münsteraner Dom durch Ortsbischof Reinhard Lettmann und Erzbischof Jozef Zycinski aus dem polnischen Lublin eröffnet.

Renovabis förderte im vergangenen Jahr mit rund 30 Millionen Euro mehr als 1.000 Selbsthilfe-Initiativen in 24 Ländern. Seit der Gründung hat die Solidaritätsaktion nach eigenen Angaben mehr als 13.000 soziale und religiöse Projekte mit insgesamt über 340 Millionen Euro gefördert. Geschäftsführer ist seit 2002 der Redemptoristenpater Dietger Demuth.