Weltjugendtag 2016 in Krakau

Mobile Konsulate und kostenlose Visa

Rund 600.000 Teilnehmer haben sich bis jetzt für den Weltjugendtag Ende Juli in Krakau angemeldet. Das polnische Außenministerium will dafür sorgen, dass Jugendliche aus aller Welt leichter Visa für ihren Besuch beantragen können.

Flagge des 31. Weltjugendtags 2016 in Krakau (KNA)
Flagge des 31. Weltjugendtags 2016 in Krakau / ( KNA )

Mehr als 3.000 Pilgergruppen aus 157 Staaten wurden bis Ende März über das Internetportal des Weltjugenstages registriert, berichtet das Organisationskomitee. 

Die meisten Anmeldungen liegen mit etwa 83.000 aus Italien vor, gefolgt von 40.000 aus Frankreich und 32.000 aus Spanien. Eine Zahl für Deutschland wird in dem Bericht nicht genannt. Zum Höhepunkt des Weltjugendtags, der Abschlussmesse mit Papst Franziskus am 31. Juli, erwarten die Organisatoren den Angaben zufolge zwei Millionen Teilnehmer.

Der Weltjugendtag vom 26. bis 31. Juli in Krakau steht unter dem Leitwort "Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden". Der Papst kommt vom 27. bis 31. Juli nach Polen. Neben Krakau wird Franziskus auch den wichtigsten Wallfahrtsort des Landes, Tschenstochau (Czestochowa), und das ehemalige deutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besuchen.

Vereinbarungen für Visavergabe

​Am fehlenden Visum soll die Reise junger Katholiken zum Weltjugendtag nicht scheitern. Das polnische Außenministerium will deshalb mehrere mobile Konsularpunkte einrichten. Pilger sollen in der philippinischen Hauptstadt Manila, in Quito (Ecuador) und Santo Domingo (Dominikanische Republik) ein Visum nach Polen beantragen können. 

Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf das Außenministerium berichtete, hat Polen auch Vereinbarungen mit anderen EU-Staaten über die Vergabe von Schengen-Visa getroffen. Dies gelte für Länder, in denen Polen keine eigenen Botschaften hat und sich von den Diplomaten anderer Staaten vertreten lässt.

Ein Teil der Länder will auf Bitte Polens zudem keine Visagebühren für Weltjugendtagsbesucher erheben, hieß es weiter. Mit Hilfe der Botschaften von Drittländern wie der Schweiz, Tschechien oder Schweden könnten auch Pilger in der Mongolei, Bangladesch, dem Sudan, Tansania und anderen Staaten ein Visum beantragen. Der von Papst Johannes Paul II. initiierte Weltjugendtag findet alle zwei Jahre statt.

Weltjugendtags-Rekord 1995

Die katholische Kirche feiert auf Initiative von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) seit 1986 jedes Jahr einen Weltjugendtag. Das Ereignis wird abwechselnd in kleinerem Rahmen in den Bistümern vor Ort - so 2014 und 2015 - und dann wieder als weltweites Großtreffen wie dieses Jahr in Krakau organisiert.

Die meisten Teilnehmer gab es 1995 mit etwa vier Millionen in der philippinischen Hauptstadt Manila. Am Abschlussgottesdienst des Weltjugendtags 2013 im brasilianischen Rio de Janeiro nahmen nach Kirchenangaben 3,7 Millionen Menschen teil. Es ist das zweite Mal, dass Polen das internationale Jugendtreffen ausrichtet. 1991 hatte das Erzbistum Tschenstochau eingeladen.


Flagge des 31. Weltjugendtags 2016 in Krakau (KNA)
Flagge des 31. Weltjugendtags 2016 in Krakau / ( KNA )
Quelle:
dpa