Weltjugendtag: Erinnerungen von domradio-Mitarbeitern

Ergreifend, lustig, chaotisch

Ob als junge Journalistin, Volunteer oder Herbergsvater: Die domradio-Mitarbeiter waren in den unterschiedlichsten Rollen beim Weltjugendtag 2005 in Köln dabei. Hier erzählen einige von ihnen von ihren Erinnerungen an aufregende Tage rund um den Dom.

Die domradio-Mitarbeiter Ina Rottscheidt, Tobias Fricke, Johannes Schröer u. Jan Frerichs beim WJT 2005 in Köln (DR)
Die domradio-Mitarbeiter Ina Rottscheidt, Tobias Fricke, Johannes Schröer u. Jan Frerichs beim WJT 2005 in Köln / ( DR )

Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur:

Die Weltkirche zu Gast in Köln. Tag für Tag Tausende von Jugendlichen, die in den Dom pilgern. Junge, gutgelaunte Menschen aus allen Kontinenten, die sich auf der Domplatte in den Armen liegen. Die singen, tanzen, beten und ihren Glauben feiern. Ohne Drogen und Alkohol, ohne Kommando, ohne Ängste… Eine Freude an der Frohen Botschaft, die ansteckend ist und bis heute begeistert. Alles direkt vor dem Bürofenster, direkt vor dem Dom unter unserem Sendestudio.

Das sind Momente im Leben, die nicht nur unvergessen bleiben, sondern geprägt haben und bis heute Mut machen. So ein Ereignis medial zu begleiten - quasi mitten drin zu sein und in Bild und Ton diese Freude weiter zu senden, gehört bis heute zu den größten Freuden des nicht immer stressfreien Berufslebens. Das domradio war damals - als es noch kein Whatsapp gab - als Bistumssender auch ein Hauptumschlagplatz für Informationen. Damals hielt unser "guter Draht nach oben", was sich die Verantwortlichen und Jugendlichen davon versprochen hatten.

Unser rot-weiße Redaktionsteam war nahezu rund um die Uhr online und on air - keiner musste zu Spät- oder Frühschichten verdonnert werden. Auf diese mitreißende Teamarbeit bin ich bis heute stolz. Gleichzeitig waren wir Gastgeber für die christlichen Medienpartner aus aller Welt. Der Papst schlief im Bett des Kölner Erzbischofs - also saßen bei uns auch die Experten von Radio Vatikan hinter dem Mikro. Wunderbare Momente der Zusammenarbeit - in allen Sprachen, mit Händen und Füßen.

Aber all die Freude wurde noch getoppt durch ein Phänomen, dass in keinem Programm stand - welches die Jugendlichen einfach aus dem Herzen heraus spontan auf die Beine stellten: Wir hatten hier unter unserem Sendestudio direkt vor dem Dom nicht nur ein Megaposter vom gerade frisch gewählten Papst Benedikt XVI. aufgehängt, sondern auch mit einem Riesenmosaik-Poster an den Erfinder des Weltjugendtages, Papst Johnannes Paul II., erinnert. Über 120.000 persönliche Porträt-Fotos hatten uns junge Menschen aus aller Welt in den Wochen vor dem WJT geschickt. Medial erreichte das Poster ein nie vorher dagewesenes Pressecho. Nahezu ununterbrochen wurde das von uns initiierte Papstfoto fotografiert. Schön, wenn eine eigene Idee, die von unseren Mitarbeitern Lutz Langel und Ralf Walter in der Pizzabude entwickelt wurde, so megamäßig funktioniert.

Dieses Poster wurde dann völlig ungeplant von den polnischen Jugendlichen als Andachtsstätte genutzt. Jeden Abend um 21.37 Uhr, der Sterbestunde von Papst Johannes Paul II. beteten die Jugendlichen unter dem Poster für ihren Papst. Tag für Tag sammelten sich mehr Menschen aus aller Welt und schlossen sich dieser Initiative der polnischen Jugend an. Am letzten Tag war die ganze Domplatte dicht gefüllt. Alle gemeinsam sangen sie damals die Lieblingslieder des verstorbenen Papstes. Diese Aufnahmen vom Weltjugendtag 2005 sind ohne jede Frage die schönsten und beeindruckendsten Töne, die ich als Reporter eingefangen habe. Sie sind bis heute in unserem Redaktionsarchiv - aber sie sind noch viel besser gesichert: Die wunderbar melodischen polnischen Gesänge sind eingebrannt in mein Herz und gehören für mich zum WJT 2005 und zur Melodie meines Lebens.

Ina Rottscheidt, Redakteurin und Moderatorin:

2005, da war ich Volontärin beim domradio und ich hätte mir keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können! Der Weltjugendtag, direkt zu unseren Füßen am Dom! Bis tief in die Nacht haben wir alle gearbeitet, ich erinnere mich an eine tolle, anstrengende Zeit, in der unsere Redaktion mit großem Spaß und Teamgeist Programm gemacht hat. Ich erinnere mich an die fröhliche, ausgelassene Stimmung zu jeder Tages- und Nachtzeit auf der Domplatte. An die polnischen Pilger, die nach Sonnenuntergang unter unserem Fenster und vor dem Plakat von Johannes Paul II. dessen Lieblingslied anstimmten. Jeden Abend wurden es mehr, am Ende waren es Hunderte, die sangen und dabei ihre Feuerzeuge in die Luft reckten. Ich erinnere mich an meinen Volontärskollegen Gabor, der zu Tränen gerührt ein Stück Pappe, das Papst Benedikt XVI. betreten hatte, mit in die Redaktion schleppte. Ich frage mich, ob er es wohl bis heute aufbewahrt hat.

Und ich denke an die Vigil und den Abschlussgottesdienst auf dem Marienfeld zurück, wo ich mit den Kollegen Tobias Fricke, Johannes Schröer und Jan Frerichs als Reporter unterwegs war. Ergreifende, lustige und chaotische Momente! Die Stadt Köln hatte damals leider vergessen, dass tausende Pilger und Journalisten auch irgendwie wieder zurückkommen müssen. Also marschierten wir nachts in einer Karawane aus Kameramännern, Fernsehmenschen und ausländischen Korrespondenten und komplettem Equipment auf dem Rücken zu Fuß durch den Wald zurück nach Köln. Der letzte Pilger kam zwei Tage später am Dom an. Es gäbe noch so viel zu erzählen und viel zu wenig Platz. Schöne Erinnerungen an eine aufregende Zeit. Danke, liebes domradio, dass ich dabei sein durfte!

Milena Furman, Volontärin:

Beim Weltjugendtag 2005 in Köln war ich als Volunteer im Pressezentrum eingesetzt. Dort habe ich bei der  Akkreditierung der internationalen Presse ausgeholfen: habe Ausweise und Durchlasskarten verteilt und Journalisten zu Terminen begleitet. Alles war total aufregend für mich. Ich war zu dem Zeitpunkt 18 Jahre alt und hatte bis dahin noch nie Kontakt zu Journalisten oder ihrer Arbeit gehabt, daher faszinierte mich die Arbeit dort vor Ort umso mehr. Durch meinen Einsatz beim Presseamt hatte ich das große Glück, bei vielen Terminen in der ersten Reihe mit dabei sein zu dürfen. Wie zum Beispiel bei der Papstmesse auf dem Marienfeld. Ich begleitete eine Gruppe Journalisten und konnte gleich im ersten Blog vor dem Papsthügel Platz nehmen. Doch das war nicht alles. Plötzlich standen alle auf und rannten nach vorne. Ich rannte hinterher und ehe ich mich versah, fuhr das Papa-Mobil samt Papst Benedikt XVI. an mir vorbei.

Und es ging noch weiter. Wie es der Zufall wollte, verlor ich nach Abschluss der Messe in der Menschenmenge meine Gruppe. Ich fand zwar den Weg zurück zum Abfahrtplatz, der Bus mit meinen Journalisten war aber schon weg. Stattdessen stand dort der Bus mit den Vatikan-Reportern. Zufälligerweise wurden die von einer Volunteer-Kollegin begleitet, die ich einige Tage zuvor im Pressezentrum kennengelernt hatte. Sie sah mich und sammelte mich kurzerhand ein. Und so bin ich dann mit den Vatikan-Reportern in der Papst-Kolonne wieder zurück nach Köln fahren. Ein verrücktes Gefühl, das ich bis heute nicht vergessen habe. Und wer weiß, ob ich heute Journalistin wäre, wenn ich damals nicht beim WJT mitgemacht hätte.

Tobias Fricke, Redakteur und Moderator:

"Die Franzosen sind da", bekam ich von einem Freund die kurze Nachricht aufs Handy. Es war spätabends am 11. August 2005. Eigentlich lagen wir schon im Bett, rechneten nicht mehr mit der Ankunft der jungen Pilger. Wir sind dann aber doch noch mal raus, um die Unbekannten entgegenzunehmen. Schließlich hatten wir zwei Schlafplätze angemeldet.

Auf dem Schulhof der katholischen Grundschule war ein heilloses Gewusel, spärliche Beleuchtung, aufgeregte Freiwillige der Gemeinde, überforderte französische Leiter, hilflose Pilger und ratlose Gasteltern. Zu letzteren gehörten auch wir, auch wenn meine Frau und ich noch U30 waren. Kurzentschlossen habe ich dann mit rest-vorhandenem Schulfranzösisch zwei junge Frauen angesprochen, ob sie nicht mit uns kommen wollen. Sie sagten, sie seien eigentlich zu dritt - na gut, dann eben drei!

Die nächsten Tage waren toll, ich hab vergessen wie die jungen Französinnen hießen, aber so viel und so intensiv habe ich bis dahin - zumindest nicht auf Englisch und Französisch - über Glaube, Kirche und Religion diskutiert. Sie haben das deutsche Frühstück kennen-, aber nicht lieben gelernt. Manchmal kamen sie viel zu spät nach Hause, obwohl ich Frühdienst hatte - später haben sie einen Haustürschlüssel bekommen. Haben uns vor unsere Schlafzimmertür auf lustigem Deutsch geschriebene Botschaften hinterlassen und uns zum Abschluss einen riesigen Blumenstrauß geschenkt. Okay, sie hatten Kost und Logis frei - aber wir waren mindestens genauso dankbar für diese Erfahrung.

Christina Höwelhans, Online-Redakteurin:

Ein WJT-Rucksack und fünf Volunteer-T-Shirts für jeden: Wir waren ziemlich gut ausgerüstet, als ich mich gemeinsam mit meinen Freundinnen Anne und Claudia als Freiwillige auf den Weg zum Weltjugendtag gemacht habe. In Köln waren wir in einer Schule untergebracht, aber den ganzen Tag unterwegs. Jeden Morgen fuhren wir mit dem Zug nach Bad Honnef. Dort wohnte eine französische Gruppe in einer Turnhalle. Unsere Aufgabe war es, das Essen an die WJT-Gäste auszugeben. Nach einem Tag war klar: Als Volunteer strahlt man offenbar Allwissenheit aus. Nachmittags fuhren wir zurück nach Köln und wurden schon im Hauptbahnhof nach der besten Nahverkehrsverbindung zu Veranstaltungsorten gefragt. Dabei waren wir damals selbst nur zu Gast am Rhein - was die internationalen Gäste aber natürlich nicht wissen konnten. Was mich sehr beeindruckt hat: Nie wieder davor und danach habe ich so viele Menschen auf einem Fleck gesehen, die so friedlich gefeiert haben. Und das nicht nur in Köln. Beim Eröffnungsgottesdienst in Leverkusen, beim Zwischenstopp in Bonn: Überall im Rheinland haben wir unglaublich viele junge Menschen aus der ganzen Welt getroffen - meistens ausgelassen, manchmal erschöpft, aber immer friedlich.

Zum Abschluss des Weltjugendtages haben wir uns noch auf einen grandiosen Deal eingelassen - dachten wir! Mitten in der Nacht standen wir auf, um mit dem Bus zum Marienfeld zu fahren. Dort gaben wir von frühmorgens bis abends Essenspakete an die Pilger aus. Zur Belohnung wurde uns für Vigil und Abschlussgottesdienst ein Platz ganz vorne direkt vor dem Papsthügel zugewiesen. Naiv gingen wir davon aus, vom Schlafsack aus einen direkten Blick auf den Papst zu haben. Aber natürlich liefen zur Vigil alle aus ihren zugewiesenen Planquadraten nach vorne, um möglichst nah bei Papst Benedikt XVI. zu sein, und verstellten uns die Sicht. Trotzdem war dieser Abend und diese Nacht unter freiem Sternenhimmel absolut ergreifend. Wie ruhig knapp eine Million Menschen sein können - unfassbar.  

Uta Vorbrodt, Redakteurin und Moderatorin:

Es waren auch für mich als domradio-Reporterin und -Moderatorin aufregende und schöne Tage, als die Jugend der Welt zu Gast in Köln war. Die Vorbereitungen waren natürlich Monate vor dem eigentlichen Großereignis in vollem Gange, und ich weiß nicht wie oft ich den Weg vom domradio aus zum Weltjugendtagsbüro gegangen bin - das ja fünf Minuten fußläufig vom Dom eingerichtet worden war. Da ging es zu wie in einem aufgeregten und doch strukturierten Bienenschwarm. Informationen zu allen Themen bekamen wir dort und auch ich habe im Vorfeld in verschiedenen journalistischen Darstellungsformen darüber berichtet. Orga-Teams, Pilger, Paten, Dolmetscher, Herbergseltern, Pressekonferenzen, Verkehrskonzepte, Wasserversorgung, Essensausgaben, Gottesdienstzeiten, Umbauarbeiten auf dem Marienfeld in Kerpen, Aufbau des Papsthügels, Ankunft von hoher Geistlichkeit, Vorstellung des Pilger-Rucksackes...Während des WJT selber war ich fast immer im Studio und habe die Sendungen moderiert. Andere fleißige domradio-Kolleginnen und -Kollegen haben massenweise Töne, Texte, Infos zugeliefert - und ich habe oft viel Freude gehabt an den Beiträgen und Studiogästen, die man hereinbrachte.

Bei der Abschlussmesse mit Papst Benedikt XVI auf dem Marienfeld bei Kerpen (in dem schrecklichen Regen!) war das domradio natürlich auch mit vielen Mitarbeitern vor Ort - und von dort bekam ich dann ins (trockene) Studio eine Umfrage geschickt. Eine bayerische Pilgerin sagte in tiefstem bayrischen Dialekt "Schwammerl-Berg". Dieser O-Ton hat mich völlig irritiert. Ich durfte lernen: Sie meinte den Papsthügel - der ja von Weitem aussah wie ein Pilz und den der Bayer deshalb "Schwammerl-Berg" nannte.
Dieser Ton hat mir die kommenden Wochen über immer wieder so viel Freude bereitet, dass ich ihn - wie wunderbar ist das Radio! - immer wieder als kleinen Spaß-O-Ton in meine Sendungen einbauen konnte.

Sie möchten mal hören? Kein Problem: In der unten angehängten Audio-Datei können Sie den Ton hören.

Susanna Gutknecht, Redakteurin:

"Hallo Susanna, hast Du Lust, während des Weltjugendtages die International Liturgy Group zu begleiten und mit der Gruppe in Altenberg zu wohnen?".  Mit dem Telefonhörer in der Hand stand ich einige Wochen vor dem Weltjugendtag erst einmal fassungslos zuhause im Wohnzimmer. So lange hatten wir uns in unserer Pfarre in Köln-Lindenthal auf den Weltjugendtag vorbereitet. Ich war schon ganz genau eingeteilt, ich wußte, wann ich wann und wo Essen ausgeben und Nachtwache halten sollte. Und dann soll ich ausgerechnet bei diesem einmaligen Ereignis in meiner Heimatstadt nicht in Köln wohnen, sondern im ländlichen Altenberg? So richtig begeistert war ich nicht. Aber dann sickerte langsam durch, was meine neue Aufgabe bedeuten würde. Die International Liturgy Group bestand aus knapp 200 Jugendlichen aus etwa 90 Ländern, die die liturgischen Dienste bei den vielen Messen übernehmen sollten. Bei ihren vielen Einsätzen mussten die Jugendlichen begleitet werden – und das übernahmen wir, eine Gruppe kölscher, nationaler und internationaler Volunteers. Wir alle trafen bereits einige Tage vor Beginn des Weltjugendtages in Altenberg ein, um uns gemeinsam auf die große, internationale Gruppe vorzubereiten.

Zwar haben wir während des WJT leider nicht viel vom Programm in Köln mitbekommen, dafür waren wir zu beschäftigt mit Proben und den Vorbereitungen für die einzelnen Veranstaltungen. Irgendwie hatten wir da in der Idylle in Altenberg aber unseren eigenen Weltjugendtag. Es folgte ein Höhepunkt nach dem anderen. Aber für mich als Kölnerin war es unvergesslich, auf dem Schiff mit Papst Benedikt über den Rhein zu fahren. Diese unglaubliche Euphorie und Freude, die uns links und rechts des Rheins entgegenprallte, das werde ich nie vergessen. Auch der Weg vom Schiff durch die Altstadt bis zum Dom – unglaublich. Auf uns prasselten so viele Eindrücke, dass wir abends kaum einschlafen konnten vor lauter Aufregung.Gegen Ende des WJT wurden die Nächte immer kürzer, aber das merkten wir kaum.

Und dann ging es auch schon das erste Mal aufs Marienfeld. Da standen wir, ganz oben auf dem Papsthügel und konnten uns kaum vorstellen, wie dieses riesige Feld von jugendlichen Pilgern ausgefüllt werden soll. Bei der Vigil am Samstagabend blieb uns dann allen der Mund offen, als wir auf dem Papsthügel ankamen: Unter uns ein riesiges Lichtermeer, es war mucksmäuschenstill, eine unglaubliche Stimmung. Anders als die vielen tapferen Pilger unten auf dem Marienfeld, wurden wir von unserem Bus wieder abgeholt und nach Altenberg gefahren, wenigstens einige wenige Stunden durften wir alle in unseren warmen Betten schlafen. Bis es frühmorgens am Sonntag wieder losging Richtung Marienfeld. In einer Polizeikolonne wurde unser Bus bis zum Feld eskortiert, wir überholten tausende Pilger, die in Scharen gen Marienfeld strömten. Oben auf dem Hügel bot uns dann ein schon etwas erschreckendes Bild, es war grau, nebelig, feucht. Der Kölner Sommer zeigte sich mal wieder von seiner allerschönsten Seite… Die tapferen Pilger, die auf dem Feld die Nacht verbracht hatten, hatten sich irgendwie mit Plastikplanen, Schlafsäcken, Regenschirmen ein halbwegs gemütliches Nachtlager gebaut. Die Messe mit Papst Benedikt erlebten wir hautnah oben auf dem Hügel. Große Freude bei dem australischen Teilnehmer unserer Gruppe, als er während der Messe das Zepter für den nächsten Weltjugendtag in Sydney 2008 überreicht bekam. Und dann war er vorbei, der Weltjugendtag.

Christoph Paul Hartmann, Volontär:

Meine Familie hatte einen Gast aus Süddeutschland: Eine junge Frau hat für die Zeit des Weltjugendtags bei uns übernachtet – viel mitbekommen haben wir von ihr aber nicht: Meistens war sie morgens schon relativ früh weg und abends erst recht spät wieder zu Hause. Von ihr haben wir aber immer ein wenig von den Menschenmassen mitbekommen, die sich durch Köln gequetscht haben – sie nämlich oft am Ende des Tages ganz schön erschöpft.

Ich selbst habe in meiner Gemeinde tageweise als Helfer mitgemacht. Da wurde mir erst richtig bewusst, wie viele Aufgaben es eigentlich zu erledigen gab – meine bestand nämlich vor allem darin, die Busse mit den Gästen vom Pfarrheim (wo der offizielle Empfang war) bis zum Hof der Grundschule (wo sie geparkt haben) zu lotsen. Keine große Sache, aber wenigstens habe ich nicht nutzlos herumgestanden.

Einen Tag sind meine Familie und ich dann auch einmal nach Köln gefahren – mit dem langsamsten Zug, den es gab, der aber eine direkte Verbindung unseres Ortes mit dem Kölner Hauptbahnhof war. Mit diesem Zug sind aber auch viele Gäste gefahren, vor allem aus Südamerika. Es war also ordentlich Stimmung in den vollgepackten Zugabteilen: Es wurde laut Musik gemacht und gesungen – bei brüllender Hitze und praller Sonne im Gesicht.

Wir haben es dann sogar tatsächlich bis ganz dicht an den Rhein geschafft, wo wir Papst Benedikt als winzig kleinen weißen Punkt zu erkennen gemeint haben. Mit dem Fernglas von meinem Bruder konnte ich ihn dann sogar tatsächlich sehen – der Papst, einmal ganz in echt. Ein besonderer Moment.

 


Ingo Brüggenjürgen / © Ide Lödige (DR)
Ingo Brüggenjürgen / © Ide Lödige ( DR )

Milena Furman / © Loedige (DR)
Milena Furman / © Loedige ( DR )

Tobias Fricke / © Ide Lödige (DR)
Tobias Fricke / © Ide Lödige ( DR )

Uta Vorbrodt / © Ide Lödige (DR)
Uta Vorbrodt / © Ide Lödige ( DR )

Susanna Gutknecht / © Ide Lödige (DR)
Susanna Gutknecht / © Ide Lödige ( DR )

Christoph Hartmann / © Loedige (DR)
Christoph Hartmann / © Loedige ( DR )
Quelle:
DR