Der Weltjugendtag hat begonnen

Es geht los - auch bei Regen!

Mit einem großen Open-Air-Gottesdienst am berühmten Strand von Copacabana ist in Rio de Janeiro der 28. Weltjugendtag (WJT) der katholischen Kirche eröffnet worden.

Bischof Overbeck mit seiner Pilgergruppe (DR)
Bischof Overbeck mit seiner Pilgergruppe / ( DR )

Trotz zeitweilig strömenden Regens und einem Temperatursturz auf 15 Grad fanden sich bis zum Abend mehrere hunderttausend Jugendliche aus aller Welt in Regen-Capes auf dem Gelände am Meer ein. Die Gottesdienstbesucher schwenkten fröhlich und ausgelassen Fahnen ihrer Heimatländer und stimmten Gesänge an.

Die Messe unter der Leitung des Erzbischofs von Rio, Orani Joao Tempesta, fand unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt. Auf der Strandpromenade waren viele Polizisten mit Schlagstöcken und Pistolenzu sehen. Nach der Ankunft des Papstes in Rio am Montag hatten einige hundert Demonstranten gegen den Besuch protestiert.

Der Papst nimmt traditionell nicht am Eröffnungsgottesdienst teil; Franziskus wird am Donnerstag im Rahmen einer Willkommensfeier am gleichen Ort erstmals mit den Jugendlichen zusammenkommen. Zur Abschlussmesse des Weltjugendtags mit dem Papst werden für Sonntag nach jüngster Schätzung der Organisatoren rund 1,5 Millionen Menschen erwartet. Aus Deutschland sind knapp 2.000 Pilger angereist.

Das diesjährige Motto des WJT lautet: "Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker". Höhepunkte sind eine Kreuzwegsandacht am Freitag, ein Abendgebet mit dem Papst am Samstag sowie der Abschlussgottesdienst. In einem Grußwort erinnerte der Präsident des päpstlichen Laienrates, Kardinal Stanislaw Rylko, daran, dass der WJT erstmals seit einem Vierteljahrhundert wieder in Lateinamerika stattfindet. Lateinamerika sei ein "Kontinent der Hoffnung", so Rylko.

1987 war die argentinische Hauptstadt Buenos Aires Austragungsort des katholischen Glaubensfestes. Es war der zweite WJT seit dessen Gründung 1985 durch Papst Johannes Paul II. (1978-2005); der erste Weltjugendtag fand 1985 in Rom statt. Der päpstliche Laienrat organisiert von vatikanischer Seite die Weltjugendtage.

Papst besucht Aparecida

Im Mittelpunkt des dritten Tages von Papst Franziskus in Brasilien steht heute ein Besuch im Marienwallfahrtsort Aparecida. Franziskus legt die 200 Kilometer von Rio zu dem bedeutenden Pilgerort mit Flugzeug und Hubschrauber zurück; er wird dort für 15.00 Uhr deutscher Zeit erwartet. domradio.de überträgt live. Nach einem kurzen privaten Gebet vor dem 1717 aufgefundenen Gnadenbild der Madonna feiert der Papst eine Messe. Anschließend will Franziskus seine Amtszeit unter den Segen der Gottesmutter von Aparecida stellen - wie schon im Mai unter den Schutz der Madonna von Fatima/Portugal.

Für den Nachmittag (Ortszeit) ist in Rio die Einweihung einer neuen Abteilung in einer Entzugsklinik vorgesehen. Das "Hospital Sao Francisco" liegt am Südrand der Metropole an den Hängen Nationalparks Tijuca. Die 1985 gegründete Einrichtung bietet Therapieplätze für inzwischen rund 500 Suchtpatienten. Zwei von ihnen wollen Franziskus bei seinem Besuch aus ihrer Lebensgeschichte berichten. Danach kehrt der Papst in sein Quartier am Wohnsitz des Erzbischofs von Rio zurück. Er verzichtet dabei nach den tumultartigen Szenen bei seiner Ankunft auf den offenen Jeep und legt die Wege in Rio im geschlossenen Wagen zurück.

Die kühle und nasse Witterung im südamerikanischen Winter soll noch ein paar Tage anhalten. In einigen Teilen Brasiliens gab es in der Nacht zum Dienstag sogar Schnee.


Auftaktgottesdienst (dpa)
Auftaktgottesdienst / ( dpa )

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Quelle:
KNA , dpa