Die anhaltende Dürre lässt Christbäume verdorren

Was bedeutet das für Weihnachten?

Weihnachten ohne Tannenbaum, das können sich viele Christen nicht vorstellen. Doch durch die anhaltende Trockenheit sind junge Weihnachtsbäume derzeit stark gefährdet. Was bedeutet das für die kommenden Weihnachten?

Autor/in:
Melanie Trimborn
Hitzestress für Weihnachtsbäume  / © Bernd Settnik (dpa)
Hitzestress für Weihnachtsbäume / © Bernd Settnik ( dpa )

Wer derzeit an Christbaum-Feldern vorbeifährt, sieht gelbe Nadeln und verdorrte Äste. Die Tannenbäume leiden unter der anhaltenden Hitze. Neu gepflanzte Jungbäume brauchen besonders viel Wasser und vertrocknen auf den Feldern. "Teilweise sind die Neuanpflanzungen zu 100 Prozent vertrocknet", sagt Saskia Blümel, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger (BVWE).

Gerade Betriebe in Nord- und Ostdeutschland seien betroffen, da es dort häufig sehr sandige und schnell austrocknende Böden gäbe. Viele Bauern müssen die Bäume also rausziehen und nach der Trockenheit neu pflanzen. "Das bedeutet doppelte Arbeit und doppelte Kosten", so die Expertin.

Bäume für Weihnachten 2026

Für den Konsumenten kann sich das im Preis der Bäume wiederspiegeln. In der kommenden Saison spricht sie allerdings nur von einem "leichten" Anstieg von bis zu einem Euro pro Baum. Wie sich das in der Zukunft entwickeln werde, sei allerdings ungewiss. Schließlich sind die jetzigen Jungpflanzen erst in acht bis zehn Jahren die Weihnachtsbäume.

Aber schon die Bäume für die kommenden Weihnachten haben Probleme mit der Hitze. Die Betreiber von Weihnachtsbaum-Plantagen können nämlich zum größten Teil nicht bewässern. "Normalerweise muss man das auch nicht. Die Bäume sind in der Regel sehr robust", erklärt Blümel. Daher fehlt es den Plantagen an Bewässerungssystemen und sie müssen zusehen, wie ihre Pflanzen verdorren. Übrigens seien Kiefern, Fichten und Nordmanntannen gleichermaßen betroffen.

Sonnenbrand auf den Nadeln

Ein weiteres Problem ist die Sonneneinstrahlung. Die Bäume bekommen Sonnenbrand. "Wenn dieses Wetter zum Standard wird, dann müssen wir hier über Bewässerungen nachdenken", sagt sie. Derzeit möchte Blümel aber den Teufel nicht an die Wand malen. "Ich denke, das ist ein Jahrhundertsommer und es gibt für Bauern immer mal wieder solche Phänomene. Das wird nicht jedes Jahr so."

Dass die Pflanzen zukünftig vielleicht importiert werden müssen, sieht sie aber nicht. "Wir werden, denke ich, in Deutschland trotz Verlusten die Nachfrage decken können", prognostiziert Blümel.


Saskia Blümel / © N.N. (privat)
Saskia Blümel / © N.N. ( privat )
Quelle:
DR
Mehr zum Thema