Bischöfe im Advent: Franz-Josef Overbeck (Bistum Essen)

Die selbstverständliche Frömmigkeit der Bergleute

Mit den deutschen Bischöfen durch den Advent. Jeden Tag ein Impuls eines deutschen Kardinals, Bischofs oder Weihbischof. Am Barbaratag blickt Bischof Franz-Josef Overbeck, Bistum Essen, auf sein erstes Amtsjahr zurück.

 (DR)

"Liebe Hörerinnen und Hörer, ich bin Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen. Am 4. Advent werde ich ein Jahr Bischof von Essen sein. Es war ein lebendiges, aber auch sehr anspruchsvolles Jahr, das ich erlebt habe. Vor allen Dingen betraf das das Ruhrgebiet, nicht nur wegen der Kulturhauptstadt, sondern auch wegen Probleme und Entwicklungen, die uns in diesem Jahr beschäftigt haben. Bereits Anfang des Jahres habe ich - und wir feiern heute das Fest der heiligen Barbara - die Zeche Prosper-Haniel in Bottrop besucht. Als Ruhrbischof wollte ich meinen ersten Besuch dort machen. Bei dem Einfahren in das Bergwerk habe ich an meine eigene Kindheit gedacht und zugleich an mein Großwerden auch im Ruhrgebiet, wenn es auch am Rande war, in Marl. Immer wieder, wie schon in meiner Kindheit, bewegen mich die Bergleute wegen ihrer selbstverständlichen Frömmigkeit. Sie wissen: das Leben birgt viele Gefahren in sich, darum halten sie sich an Gott. Die heilige Barbara steht dafür. Wenn wir uns heute an sie erinnern, dann gerade im Ruhrgebiet auch an das Vertrauen vieler Menschen auf Gott. Die Adventszeit, in der wir stehen, ist eine Zeit der Einladung, neu das Leben mit Gott zu lernen und auf ihn zu vertrauen. Was wir an den Bergleuten lernen können, gilt für jeden Menschen und jede Arbeit, die wir verrichten. Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit, in der Sie mehr lernen, was uns die Bergleute vormachen. Wenn wir uns an die heilige Barbara erinnern, bitten wir darum, auf Gott zu vertrauen.

Den Hörern des Domradios wünscht einen gesegneten Adventstag und eine frohe Adventszeit.

Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen"