Gedanken zum Advent: Bischof Dr. Franz-Josef Bode, Bistum Osnabrück

"Ich freue mich auf den Advent"

"Ich freue mich auf den Advent", sagt Bischof Bode. Es sei für ihn eine Zeit, in der ihm deutlich werde, dass der Mensch Gott nicht von sich aus erreichen müsse, sondern Gott ihm entgegen komme. "Das ist eine Botschaft, die in all dieser Hektik und das, was uns am Jahresende so umtreibt, sehr tröstlich ist", so Bischof Bode. Das gelte auch für den Katholikentag 2008 unter dem Leitwort "Du führst uns hinaus ins Weite". "Ichmerke, dass dieses Leitwort viele Menschen ermutigt", beobachtet Bischof Bode. "Wir sollen aus unserer Enge in die Weite geführt werden und uns mit der Zukunft der Kirche,des Glaubens und der Gesellschaft voller Hoffnung befassen. Das ist ein sehr adventliches Thema."

 (DR)

Zur Person
Seit dem 26. November 1995 ist Dr. Franz-Josef Bode Bischof des Bistums Osnabrück, das rund 580 000 Katholiken zählt. Seit 1996 ist er auch Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Bode wurde am 16. Februar 1951 in Paderborn geboren und wuchs in Etteln, einer kleinen Gemeinde im Paderborner Land, auf. Nach dem Theologiestudium in Paderborn, Regensburg und Münster weihte ihn der damalige Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt 1975 zum Priester und schickte ihn als Vikar nach Lippstadt.

Nach zwei Jahren in der Gemeindeseelsorge begleitete er bis 1983 als Präfekt im Erzbischöflichen Theologenkonvikt die Priesteramtskandidaten des Erzbistums Paderborn und war als Gesprächspartner für junge Menschen da, die sich für einen geistlichen Beruf interessierten. Nach weiteren Studien in Bonn promovierte er 1986 zum Dr. theol. Von 1986 bis zu seiner Ernennung zum Weihbischof in Paderborn 1991 war er Pfarrer in Fröndenberg (Sauerland). Am 1. September 1991 wurde er im Dom zu Paderborn zum Bischof geweiht und war bis zu seinem Wechsel nach Osnabrück als Bischofsvikar für die Priesterfortbildung im Erzbistum Paderborn zuständig.
Sein bischöflicher Wahlspruch lautet: „Gott ist größer als unser Herz."

Bode versucht, nicht nur in persönlichen Gesprächen und in Diskussionsveranstaltungen den Kontakt mit der Jugend zu halten: Er wählt für einen Bischof auch ungewöhnlichere Wege und stellte sich zum Beispiel bald nach seinem Amtsantritt für ein so genanntes „Internet-Chat" zur Verfügung, wo er via Internet jungen Leuten Rede und Antwort stand. So auch bei einer „Fax-Nacht" Anfang Oktober 1997, in der er rund 200 Anfragen per Fax erhielt und ebenfalls per Fax beantwortete. Im Februar 1999 schrieb er anlässlich der bundesweiten Eröffnung der Misereor-Fastenaktion in Osnabrück einen mit Comic-Elementen bebilderten „Brief an die Kinder" in seinem Bistum.

Bode startete in seinem Bistum verschiedene Initiativen und führte bereits geplante Vorhaben weiter aus, um dem durch die Teilung 1995 verkleinerten Bistum eine „neue Identität und ein neues Selbstbewusstsein" zu geben. Zum Beispiel eröffnete er im Juni 1998 ein „Zukunftsgespräch" aller Gemeinden, Verbände, Gruppen und Gremien, das im Herbst 1999 in eine große mehrtägige Versammlung mündete und in dem die Zukunft des Glaubens, der Gottesdienstfeier, des sozialen Engagements und der Gemeindegestaltung erörtert wurden.

Durch verschiedene Auftritte hat sich Bode auch in der breiten nichtkirchlichen Öffentlichkeit Sympathie erworben: Beispielsweise trat er in verschiedenen Fernsehsendungen auf (u.a. in der Talkshow „Beckmann"), besuchte ein Fußballspiel des VfL Osnabrück, hielt bei der traditionellen Bremer „Eiswette" vor Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Politik eine viel beachtete Rede und wurde in Osnabrück zum „Grünkohlkönig 1998" gewählt. Ende September 1998 erhielt er in Bad Iburg den undotierten „Courage-Preis" 1998. Bode habe sich vor allem der Jugend zugewandt, den Dialog gesucht und gegen Perspektivlosigkeit und Zukunftsangst der jungen Menschen gekämpft, hieß es zur Begründung.

Im April 2000 legte Bode in einem „Versöhnungsgottesdienst" im Osnabrücker Dom ein „Schuldbekenntnis" für Verfehlungen der katholischen Kirche ab. Als einziger deutscher Bischof folgte er damit Papst Johannes Paul II., der einige Wochen vorher aus Anlass des „Heiligen Jahres 2000" ein „mea culpa" gesprochen hatte. Das Schuldbekenntnis von Bode fand bundesweit überwiegend positive Beachtung. (Quelle: Bistum Osnabrück)