Bischof Heiner Koch im Interview

Von Köln über Trier nach Dresden-Meißen

Der neue Bischof von Dresden-Meißen, Heiner Koch, im domradio.de-Interview über den Abschied von Köln und den Neuanfang in der Diaspora.

Bischof Heiner Koch in Trier (DR)
Bischof Heiner Koch in Trier / ( DR )

domradio.de: Herr Bischof, wie haben denn die Kollegen dieser Nachricht aufgenommen?
Bischof Koch: Mit sehr viel Zuspruch und sehr viel Beifall. Auch die persönlichen Gespräche, die geführt wurden, waren sehr ermutigend. So wie auch die ersten Kontakte nach Dresden.

domradio.de: Für Sie heißt es jetzt auf der einen Seite, Sie müssen Abschied nehmen, und auf der anderen Seite aufbrechen zu neuen Ufern. Sie waren im Erzbistum Köln sehr stark involviert in den Dialogprozess. Was ist der derzeitige Stand und wie geht es weiter?
Bischof Koch: Es wird weitergehen wie geplant: Direkt nach dem Eucharistischen Kongress wird es in Köln vier Dialog-Samstage geben, die als geistiger Prozess gestaltet werden auch mit pastoralem und anderen offenen Fragen, die sich in diesen Tagen entfalten. Aber wie gesagt, das ist ein geistiger Prozess. Schwaderlapp und Monsignore Bosbach, der Leiter des Seelsorgeamts, werden das von mir übernehmen. Der Kardinal hat es klar zum Ausdruck gebracht: Wir ziehen das weiter so durch, wie Du das vorhattest.

domradio.de: In welcher Form werden Sie noch am Eucharistischen Kongress teilnehmen?
Bischof Koch: In viel größerer Form. Ich werde selbstverständlich kommen. Ich komme mit meiner Dresdner Gruppe, klar. Ich habe inzwischen Kontakt aufgenommen zu Diskussionsforen. Was ich nicht mehr machen werde, was mir sehr am Herzen lag, sind die stark kölnisch geprägten Veranstaltungen, vor allem tut es mir leid um den Eucharistischen Tag mit den Menschen in den Gefängnissen von Euskirchen und Rheinbach. Das wäre für mich sehr reizvoll gewesen.

domradio.de: Jetzt müssen Sie uns bitte mit noch verraten, wie das mit Ihrer Einführung in Dresden gehen wird. Das wird ja mitten in die Phase des Konklaves fallen – obwohl die ja noch nicht konkret feststeht. Wissen Sie da Genaueres?

Bischof Koch: Nein, das steht noch nicht fest. Das Zweite ist die Begrüßung und Einführung durch den Erzbischof ‑  eine bedeutsame Geste, aber nicht juristisch wesentlich. Die wesentliche Einführung erfolgt durch den Nuntius und der wird auch, falls Kardinal Woelki nicht kann, diesen vertreten. Im Übrigen haben beide Kardinäle, die für mich ja doch bedeutsam sind, also Meisner und Marx, gesagt, sie kämen zu einer eigenen Veranstaltung im Laufe des Jahres, einem eigenem Gottesdienst und einer eigener Feier nach Dresden. Ich habe also ein ganzes Einführungsjahr in Dresden vor mir...

domradio.de: Mit drei Kardinälen im Rücken – das gibt doch guten Rückenwind. Auf was freuen Sie sich in Dresden ganz besonders, Sie haben die Stadt und die Gläubigen ja schon etwas kennengelernt?

Bischof Koch: Es ist kolossal, wie ich dort erwartet werde – inner- wie außerkirchlich. Was ich mit Freude erwarte, sind die Einführungsfeierlichkeiten, aber auch die vielen Begegnungen, die ich in der ersten Zeit schon mit Menschen habe, die gar nicht oder noch nicht der Kirche angehören. Das sind schon erstaunliche Einladungen und Bewegungen im politischen Bereich, direkt am 3. Tag wird es ein großes politisches Forum geben, zu dem ich eingeladen bin. Es wird dann für mich natürlich besonders bedeutsam werde, drei Wochen nach der Einführung die Grundsteinlegung der neuen Probsteikirche mitten in Leipzig – das ist auch noch ein ganz großes Zeichen. Natürlich werden in der ersten Zeit auch eine Menge Personal- und Strukturentscheidungen anstehen.