Weihbischof Puff zieht positives Fazit von Gesprächsreihe

Über Gott in "kleinen Murmelgruppen"

Über den Glauben sprechen und Fragen stellen. Das war der Inhalt einer Veranstaltungsreihe mit dem Kölner Weihbischof Ansgar Puff, die jüngst zu Ende gegangen ist. Positiv fällt sein Resümee aus, auch wegen der "kleinen Murmelgruppen".

Weihbischof Ansgar Puff / © Harald Oppitz (KNA)
Weihbischof Ansgar Puff / © Harald Oppitz ( KNA )

DOMRADIO.DE: "Glaubensfragen, Glaubensantworten": So lautet der Titel einer Veranstaltungsreihe, zu der Sie in den vergangenen Wochen insgesamt 14 Mal zum Gespräch in den fünften Stock des Kölner Domforums eingeladen haben. Der Einstieg ist etwas holprig verlaufen. Die Kölner Presse hat Sie verdächtigt, mit der Veranstaltungsreihe für den Neokatechumenalen Weg werben zu wollen, dem Sie auch angehören. Hat das den Abenden geschadet?

Weihbischof Ansgar Puff (Kölner Weihbischof): Im Nachhinein würde ich sagen "Nein". Also ich muss schon, wenn ich ehrlich bin, sagen, dass es mich am Anfang geärgert hat, dass einfach Sachen in den Raum gestellt werden, die überhaupt nicht stimmten und einfach erfunden waren. Aber der liebe Gott ist ja immer clever. Der macht aus schwierigen Sachen immer tolle Sachen. Im Grunde war es eine gute Werbung.

DOMRADIO.DE: Was waren das für Leute, die zu Ihren Gesprächsabenden gekommen sind?

Puff: Es war sehr gemischt. Es waren "Pi mal Daumen" immer 25 bis 30 Leute da. Es stellte sich im Lauf der Zeit heraus, dass fast immer dieselben gekommen sind, also ein fester Kreis, teilweise schon von weiter her. Es gab zwei Personen, die immer aus Aachen angereist kamen. Ansonsten kamen die Leute eher aus Köln und Umgebung, mit einem Schwerpunkt auf mitteleres Alter und etwas älter.

DOMRADIO.DE: Über Gott, den persönlichen Glauben und auch über die eigenen Zweifel zu sprechen, ist etwas ganz Intimes und fällt nicht jedem leicht. Wie war das während der Veranstaltungsreihe?

Puff: Es war vom Format her so, dass wir eine Mischung hatten. Manchmal haben wir über bestimmte Themen eher allgemein im Plenum gesprochen, haben dann aber auch "kleine Murmelgruppen" gebildet, zu fünft oder zu sechst, wo man dann ein bisschen persönlicher sprechen konnte. Und ich hab dann auch versucht, ein bisschen Input zu geben. Mich persönlich hat sehr erstaunt, wie offen die Leute gesprochen haben und ich hatte den Eindruck, die haben wirklich ein großes Bedürfnis zu reden. Die möchten das gerne.

DOMRADIO.DE: Sie haben diese Reihe als ein Experiment bezeichnet. Ist dieses Experiment gelungen und wird es fortgesetzt?

Puff: Gelungen ist es auf jeden Fall. Es hat mich überrascht, wie gut das gewesen ist, auch persönlich und qualitativ. Wir haben das auch am letzten Abend gesehen. Die Leute waren wirklich total dankbar dafür. Ich kann mir schon vorstellen, so etwas ähnliches nochmal zu machen. Aber ich habe es jetzt noch nicht genau geplant. Man müsste auch nochmal überlegen, ob das hier in Köln sein soll oder ob man lieber in eine andere Stadt gehen müsste. Aber da bin ich noch nicht ganz so weit mit den Überlegungen. Da muss ich noch einmal drüber nachdenken.

Das Interview führte Katharina Geiger.

 

Quelle:
DR