Päpstlicher Zeremonienmeister Marini wird Bischof von Tortona

Vom Protokollchef zum Hirten

Papst Franziskus hat seinen Zeremonienmeister Guido Marini zum Bischof des norditalienischen Bistums Tortona ernannt. Der Vatikan gab die Entscheidung am Sonntag bekannt. Damit arbeitete Marini länger mit Franziskus zusammen als mit Benedikt.

Fast immer an der Seite von Papst Franzikus: Guido Marini / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Fast immer an der Seite von Papst Franzikus: Guido Marini / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Vor allem zu Beginn des Pontifikates von Papst Franziskus und dessen betont schlichtem Stil in Kleidungs- wie Liturgiefragen war frühzeitig über eine Ablösung des 56jährigen spekuliert worden.

Der aus Genua stammende Marini war aber dann doch fast 14 Jahre lang für die liturgische Gestaltung der päpstlichen Gottesdienste verantwortlich.

Der promovierte Kirchenrechtler mit einem Abschluss in Kommunikationspsychologie war im Oktober 2007 von Benedikt XVI. in sein Amt berufen worden. Wer Nachfolger wird, ist bislang nicht bekannt.

Bestätigung im Amt 2014 durch Franziskus

In den vergangenen Jahren gab es wiederholt Spekulationen über eine Ablösung Marinis. Sie waren vor allem in den ersten Monaten nach Franziskus' Amtsantritt im Jahr 2013 laut geworden. Marinis konservatives Verständnis von Liturgie passe nicht zum schlichten Stil des neuen Papstes, mutmaßten Beobachter damals. Das Kirchenoberhaupt bestätigte den Italiener 2014 dennoch im Amt.

Illustriert wurden die Spekulationen oft mit einer angeblichen Begebenheit aus dem Konklave.

Als Marini dem neu gewählten Papst in der Sakristei die Mozetta angereicht habe, einen roten Schulterumhang aus Samt mit weißem Fellsaum, soll dieser den vielzitierten Satz "Der Karneval ist vorbei" gesagt haben, lautete die Anekdote. Bestätigt wurde dies nie.


Quelle:
KNA , DR