Paderborner Bistumsleiter nimmt Stellung zu Reformen

Nur über den Weg des Gesprächs

Die Fortsetzung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg in Deutschland ist nach Ansicht des Paderborner Bistumsleiters Michael Bredeck zwar nicht ausweglos, aber sehr herausfordernd. Es stünden "grundsätzlichste" Fragen an.

Fahnen in den Farben und mit dem Logo des Synodalen Weges, mit dem Aufdruck "Synodaler Weg", wehen vor dem Congress Center der Messe Frankfurt / © Julia Steinbrecht (KNA)
Fahnen in den Farben und mit dem Logo des Synodalen Weges, mit dem Aufdruck "Synodaler Weg", wehen vor dem Congress Center der Messe Frankfurt / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Diözesanadministrator äußerte sich im Interview der Bistumszeitung "Der Dom". Seit dem Rücktritt von Erzbischof Hans-Josef Becker am 1. Oktober leitet Bredeck das Erzbistum vorübergehend.

Nach dem jüngsten Besuch der deutschen Bischöfe in Rom sei es für ihn offen, wie die Texte des Synodalen Weges und die kritischen Stellungnahmen von Kurienkardinälen zusammenkommen könnten. "Es wird nur über den Weg des Gespräches und der Auseinandersetzung gehen", so der Diözesanadministrator.

Erzbistum Paderborn

Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen (dpa)
Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen ( dpa )

Das Erzbistum Paderborn ist eine Ortskirche der katholischen Kirche. Rund 4,8 Millionen Menschen leben im Erzbistum Paderborn, davon sind mehr als 1,4 Millionen katholisch. In den Einrichtungen des Erzbistums sind annähernd 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Sie und viele ehrenamtlich Engagierte setzen sich täglich dafür ein, einen lebendigen Glauben zu gestalten und den Auftrag der Kirche zu erfüllen – in der Feier von Gottesdiensten, der Seelsorge, in Bildungseinrichtungen und mit caritativen Angeboten.

Bredeck sieht einen grundlegenden Dissens sowohl unter deutschen Bischöfen als auch mit Rom bei der Frage: "Gibt es einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen dem Missbrauch und seiner Vertuschung und den vier Themen des Synodalen Weges?" Diese vier Themen sind "Macht und Gewaltenteilung", "priesterliche Existenz", "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" sowie "Sexualität und Partnerschaft".

Vorbereitung auf Synodalversammlung

"Ich glaube, man muss sich mit Rom und anderen lokalen Kirchen sehr genau darüber verständigen, warum man diese vier Themen besprechen will und welche Bedeutung sie für die Zukunft der Kirche haben", sagte Bredeck. Schließlich seien all diese Themen auch im vatikanischen Vorbereitungsdokument für die kommende Etappe der Weltsynode angesprochen. Allerdings würden sie nicht im Kontext von Missbrauch genannt.

"Wenn wir den Weg weitergehen wollen", mahnte Bredeck, "dann müssen wir uns die notwendige Zeit für Verständigung auch mit anderen Ortskirchen nehmen." Er ahne allerdings, "dass das manchem in Deutschland nicht genügen wird oder nicht mehr schnell genug geht".

Als einstweiliger Bistumsleiter will Bredeck sich mit den drei Paderborner Weihbischöfen auf die nächste Synodalversammlung in Frankfurt vorbereiten, daran teilnehmen und "dann gucken wir, was wir im Erzbistum auf den Weg bringen können. Das können wir hoffentlich zusammen mit anderen Bistümern tun." Mit einem neuen Erzbischof für Paderborn rechnet Bredeck frühestens zu Ostern.

Quelle:
KNA