Neuer Verdacht im Fall McCarrick

Spendengelder zur Abwehr von Missbrauchsklagen?

​Noch sind längst nicht alle Antworten gefunden: Der Untersuchungsbericht des Vatikan über die Verfehlungen des früheren US-Kardinals Theodore McCarrick wirft neue Fragen über dessen Einsatz von Spendengeldern auf. 

Kollektenkörbe / © Harald Oppitz (KNA)
Kollektenkörbe / © Harald Oppitz ( KNA )

2005 soll McCarrick demnach als Erzbischof von Washington 10.000 Dollar an die Diözese Metuchen überwiesen haben, wie das Portal CNA (Mittwoch Ortszeit) berichtete. Das Geld sei "zum Vergleich der Diözese mit Priester 2 gedacht", hieß es.

Der namentlich nicht genannte Priester soll laut Vatikanbericht einer der Gäste in McCarricks Strandhaus in New Jersey gewesen sein, in dem sexuelle Übergriffe stattfanden. McCarrick hatte in seiner Zeit als Erzbischof von Newark einen erzbischöflichen Fonds eingerichtet, der unter seiner alleinigen Kontrolle stand.

Kontrolle über Fonds erst 2008 abgegeben

Den Spendenfonds führte er in Washington D.C. weiter, nachdem ihn Papst Johannes Paul II. 2001 zum dortigen Erzbischof ernannt hatte. Erst 2018 gab McCarrick die Kontrolle über den Fonds an seinen Nachfolger in Washington ab, Kardinal Donald Wuerl. Zu diesem Zeitpunkt belief sich das Kontovermögen den Angaben zufolge auf rund 500.000 Dollar.

Am Dienstag hatte der Vatikan einen rund 450 Seiten umfassenden Bericht über den Aufstieg McCarricks vorgelegt. Der heute 90-Jährige gehörte zu den einflussreichsten Geistlichen der katholischen Kirche in den USA. Nach Vorwürfen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen wurde McCarrick 2018 aus dem Kardinalsstand und 2019 aus dem Klerikerstand


Quelle:
KNA