Altbischof Algermissen: Papst besorgt wegen Kirche in Deutschland

"In dramatischer Sorge"

Papst Franziskus ist laut des Fuldaer Altbischofs Heinz Josef Algermissen "in dramatischer Sorge" über die Entwicklung der katholischen Kirche in Deutschland. Dies berichtet die "Fuldaer Zeitung" nach einer Begegnung des Altbischofs mit dem Papst.

Fuldas Altbischof Algermissen trifft Papst Franziskus / © Romano Siciliani (KNA)
Fuldas Altbischof Algermissen trifft Papst Franziskus / © Romano Siciliani ( KNA )

Das Gespräch habe im Vatikan am Rande der dieswöchigen Generalaudienz stattgefunden. Franziskus habe ihm gesagt, dass sein "Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland" kaum zur Kenntnis genommen worden sei, berichtete Algermissen der Zeitung.

"Sorgen Sie dafür, dass der Brief in Erinnerung kommt!"

Auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erklärte der Altbischof am Freitag, der Papst warne die deutsche Kirche vor Selbstbezogenheit und fordere von ihr vorrangig die Verkündung des Evangeliums. Franziskus habe ihm bei der Audienz am Mittwoch gesagt, er habe in seinem Schreiben vom Juni 2019 mehrfach an den "Sensus Ecclesiae" (Glaubenssinn der Kirche) erinnert, der von "Eigenbrötelei" und ideologischen Tendenzen befreien sollte, um die "Gemeinschaft mit dem Volk Gottes" nicht zu verlieren. Außerdem, so Algermissen weiter, habe der Papst gemahnt, wenn man sich nicht verbindlich auf den "Primat der Evangelisierung und Missionierung" einige, bleibe der Reformdialog des Synodalen Weges bestenfalls ein Kurieren an Symptomen, ohne eine Therapie zu finden.

Franziskus habe ihn am Ende der kurzen Unterredung um Mithilfe gebeten, "auf dass sein Schreiben in den deutschen Diözesen deutlicher zur Kenntnis genommen würde", sagte Algermissen der KNA. 


Quelle:
KNA
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