Vatikan ordnet Vermögensverwaltung in der Schweiz neu

Neustrukturierung des Investmentbereichs

Schon seit längerem will der Vatikan seine Finanzgeschäfte im Investmentbereich neu strukturieren. Die Anlagepolitik soll zentralisiert werden. Dafür haben jetzt neun Unternehmen des Vatikans in der Schweiz fusioniert.

Symbolbild Geld und Kirche / © Grzegorz Zdziarski (shutterstock)
Symbolbild Geld und Kirche / © Grzegorz Zdziarski ( shutterstock )

Neun für den Vatikan tätige Immobilien- und Finanzunternehmen in der Schweiz haben fusioniert. Es handelt sich um vier Einzelgesellschaften der Societe Immobiliere Florimont und drei der Societe Immobiliere Sur Collonges mit Sitz in Lausanne sowie die Gesellschaften SI Rieu-Soleil SA in Genf und Diversa SA in Fribourg. Sie sind jetzt unter dem Dach der Profima S.A. Societe Immobiliere et de Participations in Genf vereint. Tätigkeiten des Unternehmens sind Immobilien- und Kreditgeschäfte sowie Unternehmensbeteiligungen.

Bilanzsumme von mehr als 44 Millionen Euro

Nach dem Schweizer Handelsregisterauszug vom 27. April beträgt die Gesamtbilanzsumme der Unternehmen 46,6 Millionen Schweizer Franken (44,2 Millionen Euro). Die verwalteten Immobilienwerte reichen laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" (Onlineausgabe Dienstag) teils in die Zeit der Lateranverträge von 1929 zurück; das Gründungsdatum von Profima liegt noch davor am 6. Juli 1926.

Der Vatikan arbeitet seit längerem an einer Neustrukturierung seines Investmentbereichs. Der neue Finanzchef Juan Guerrero, Präfekt des Wirtschaftssekretariats, kündigte an, die Anlagepolitik zu zentralisieren.

Kirchliche Vermögensverwaltung

Zur Leitung der neuen Schweizer Holding unter dem Vorstandsvorsitzenden Bertrand Desenepart gehört der Italiener Giorgio Franceschi, Manager des Investmentunternehmens Istituto Atesino di Sviluppo, das teils vom Erzbistum Trient getragen wird und kirchliche Vermögen verwaltet.

Franceschi ist seit Jahresbeginn auch Berater in der Vermögensverwaltung des Heiligen Stuhls (Apsa). Anlässlich seiner Ernennung sagte er dem bischöflichen Pressedienst SIR, er sehe im Vatikan ein starkes Bewusstsein für Transparenz und nachhaltige Investments. - Neben der Schweizer Profima verfügt der Heilige Stuhl unter anderem auch über Geschäftsstrukturen in Großbritannien und Frankreich.


Quelle:
KNA
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