Vatikan befasst sich mit Künstlicher Intelligenz

Ethik-Manifest für maschinelles Lernen

Computer, die Krankheiten erkennen oder Roboter, mit denen wir uns unterhalten können. Die Wissenschaft versucht seit Jahren, den menschlichen Geist künstlich nachzubauen. Der Vatikan will sich nun mit den ethischen Aspekten befassen.

Roboter mit Herz / © Andrey Popov (shutterstock)

Der Vatikan will die großen Technologiekonzerne für eine ethische Selbstverpflichtung bei Künstlicher Intelligenz gewinnen. Ein entsprechender Aufruf soll im Rahmen einer Tagung Ende Februar von Microsoft-Präsident Brad Smith und IBM-Vizepräsident John E. Kelly unterzeichnet werden.

Der Workshop der Päpstlichen Akademie für das Leben findet vom 26. bis 28. Februar statt. Er befasst sich mit ethischen Aspekten Künstlicher Intelligenz, der Anwendung dieser Technologie im Gesundheitswesen und damit zusammenhängenden rechtlichen Fragen.

Ethik-Manifest

Akademiepräsident Vincenzo Paglia hatte das Ethik-Manifest vergangenen Monat angekündigt. Ziel sei eine kritische Bewertung der Wirkungen und Risiken Künstlicher Intelligenz sowie der Möglichkeiten einer Regulierung, so der Kurienerzbischof bei einer Veranstaltung am 12. Dezember in Rom.

Paglia warnte vor einer Einschränkung des allgemeinen Zugangs zu Informationen, wenn die Entwicklung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz ausschließlich von Konzernen, Sicherheitsorganen und Regierungen kontrolliert werde.

Auf dem Workshop im Vatikan sollen der japanische Stammzellforscher und Nobelpreisträger Shin'ya Yamanaka sowie der frühere italienische Bildungsminister Francesco Profumo die Hauptreferate halten. Aus Deutschland nimmt laut Programm der Sozial- und Medienethiker Alexander Filipovic teil, der auch als Sachverständiger der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz im Bundestag angehört. Am 28. Februar ist eine Audienz bei Papst Franziskus geplant.


Quelle:
KNA