New Yorker Missbrauchsopfer verklagen Vatikan

Mehrere Milliarden Dollar Entschädigung?

​Sieben New Yorker Missbrauchsopfer haben vor einem Bundesgericht von Manhattan eine Sammelklage gegen den Vatikan eingereicht. Der Heilige Stuhl habe fahrlässig gehandelt, da Informationen durch Priester geheimgehalten wurden.

Die Freiheitsstatue und die Skyline von New York (shutterstock)
Die Freiheitsstatue und die Skyline von New York / ( shutterstock )

Das berichten mehrere US-Medien. In der Klage vom Dienstag (Ortszeit) wird erklärt, der Heilige Stuhl habe fahrlässig gehandelt, indem er seine Bischöfe weltweit angewiesen habe, Fälle von sexuellem Missbrauch durch Geistliche zu vertuschen, so die Boulevardzeitung "New York Post".

Entschädigungen in Milliardenhöhe

Vertreten werden die Opfer demnach von Jeff Herman, einem Spezialisten für Missbrauchsklagen. Laut Herman könnte eine erfolgreiche Klage den Vatikan mehrere Milliarden Dollar Entschädigungsleistungen kosten. "Wir wissen jetzt, dass laut Richtlinien des Heiligen Stuhls Bischöfe angewiesen waren, Informationen über sexuell missbrauchte Kinder durch Priester geheimzuhalten", erklärte Herman.

Am Dienstag hatte Papst Franziskus das sogenannte Päpstliche Geheimnis für die Verfolgung von Missbrauchsstraftaten aufgehoben. Damit dürfen unter anderem Opfer nicht mehr zu Geheimhaltung verpflichtet werden. Auch wird künftig die Zusammenarbeit zwischen der kirchlichen und der weltlichen Justiz erleichtert. Das Beichtgeheimnis bleibt weiter streng geschützt. Die neue Instruktion tritt sofort in Kraft.

Kinderschutzgesetz des Bundesstaats New York

Ermöglicht wurde die Sammelklage durch ein Kinderschutzgesetz des Bundesstaates New York vom August, das die geltende Verjährungsfrist für zwölf Monate aufhebt. Opfer von sexuellem Missbrauch durch Geistliche können so vorübergehend auch Jahrzehnte alte Ansprüche juristisch geltend machen. US-Medien zitieren die Juristin Marci Hamilton von der Universität von Pennsylvania mit der Aussage, Klagen gegen einen souveränen Staat seien schwierig und immer "ein Schuss ins Blaue".


Quelle:
KNA
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