Kurienkardinal Ravasi mit Bundesverdienstkreuz geehrt

Für Verdienste in der Kultur

Kurienkardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Kulturrates, hat das Große Verdienstkreuz erhalten. Geehrt wird er für seine Verdienste um die Vermittlung deutscher Kultur und den Dialog zwischen Kunst und Kirche. 

Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident der Päpstlichen Kommission für die Kulturgüter der Kirche. / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident der Päpstlichen Kommission für die Kulturgüter der Kirche. / © Paul Haring ( KNA )

Kulturstaatsministerin Monika Grütters überreichte Kurienkardinal Gianfranco Ravasi am Freitag in Rom das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem ihm eigenen Pioniergeist habe sich Ravasi um den Dialog von Wissenschaften, Philosophie, Künsten und christlichem Glauben verdient gemacht, so Grütters bei einem Empfang in der Deutschen Botschaft beim Vatikan.

Ravasi hat Skepsis gegenüber moderner Kunst überwunden 

Insbesondere würdigte sie Ravasis Verdienste um die von Benedikt XVI. angeregte Initiative des "Vorhofs der Völker". Bei diesen 2011 begonnenen Veranstaltungen sollen Christen mit nichtgläubigen, aber spirituell aufgeschlossenen Menschen ins Gespräch kommen. Der Name spielt auf den Vorhof des antiken Jerusalemer Tempels an, in dem Juden und Heiden auch zum Gedankenaustausch zusammenkamen.

Auch habe Ravasi die traditionelle Skepsis der Kirche gegenüber moderner Kunst überwunden und beide Seiten füreinander geöffnet. So habe er etwa moderne Kunstwerke in Priesterseminare integriert, um angehende Seelsorger "mit der Grammatik moderner Kunst" zu konfrontieren, insbesondere "wenn sie verstört, provoziert und irritiert".

Deutsche Kultur sei stets "große Quelle" gewesen

Ravasi selbst bedankte sich bei Deutschland, dessen Kultur für ihn stets "eine große Quelle" gewesen sei. Angefangen von deutschen Theologen wie Dietrich Bonhoeffer, Romano Guardini, Jürgen Moltmann und Johann Baptist Metz über Musik von Bach und Beethoven bis hin zur Literatur von Goethe bis Brecht und Grass.

Der aus Merate bei Mailand stammende Ravasi ist seit 2007 Präsident des Päpstlichen Kulturrates. Zudem leitet er die Päpstliche Archäologie-Kommission. Papst Benedikt XVI. ernannte ihn 2010 zum Kardinal.


Quelle:
KNA