Indigene Völker und ihre Territorien zu schützen, sei eine "grundlegend ethische Forderung und eine Verpflichtung auf der Basis der Menschenrechte", sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Ivan Jurkovic, bei der 42. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats.
UN-Entwicklungsziele der Agenda 2030
Bei der Umsetzung der UN-Entwicklungsziele der Agenda 2030 müssten indigene Völker als "essenzielle Partner" beteiligt und zur Wahrnehmung ihrer Interessen befähigt werden, sagte Jurkovic laut seinem am Donnerstag verbreiteten Redebeitrag. Es gelte das Recht auf gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung mit der Bewahrung eines Eigencharakters indigener Völker und ihrer Gebiete zu vereinbaren.
Mit Blick auf das von den Vereinten Nationen ausgerufene "Jahr der indigenen Sprachen" sagte Jurkovic, der Vatikan fördere solche Sprachen bereits durch den Bau von Studienzentren und die Erarbeitung sprachwissenschaftlicher Werke sowie durch Übersetzungsaufträge. In verschiedenen Regionen, auch in Amazonien, gebe es zudem kirchliche Medieneinrichtungen, die von Indigenen selbst betrieben würden.
Amazonassynode im Vatikan
Im Vatikan findet vom 6. bis 27. Oktober eine Sondersynode für Amazonien statt. Auf ihr wollen Bischöfe und Experten neben seelsorglichen Herausforderungen auch Fragen einer nachhaltigen Entwicklung sowie der Kultur und Rechte indigener Völker erörtern.