Papst Franziskus rief auf dem Petersplatz zum Gebet auf

Ein "Ave Maria" für die Bootsflüchtlinge

Papst Franziskus sagte nach dem Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz, dass er an die im Mittelmeer umgekommenen Bootsflüchtlinge denke und für sie bete. Und Franziskus empfahl jungen Gläubigen seine Gebets-App.

Papst Franziskus / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus / © Andrew Medichini ( dpa )

Papst Franziskus sagte nach dem Mittagsgebet, er bete weiter für "einen Weg des Friedens" in Kolumbien. Zugleich verurteilte er erneut den Bombenanschlag auf eine Polizeischule in Kolumbiens Hauptstadt Bogota als "schweres terroristisches Attentat".

Er gedenke aller Opfer und Verletzten sowie ihrer Angehörigen, so der Papst. Bei dem Anschlag wurden am Donnerstag laut kolumbianischen Medienberichten mindestens 21 Menschen getötet. Die Behörden vermuten die ELN hinter dem Anschlag. Präsident Ivan Duque setzte deshalb bereits die Friedensgespräche mit der marxistischen Guerilla aus.

Gebet für verunglückte Flüchtlinge

Franziskus hat außerdem für die im Mittelmeer umgekommenen Bootsflüchtlinge gebetet. "Ich denke an die 117 Opfer, die im Mittelmeer ertrunken sind, auf der Suche nach einer Zukunft für ihr Leben", sagte er nach dem Mittagsgebet. Zugleich rief der Papst auch zum Gebet auf "für all jene, die die Verantwortung tragen, an dem was geschehen ist". Im Anschluss betete das Kirchenoberhaupt mit den Menschen auf dem Petersplatz ein "Ave Maria".

Am Freitagnachmittag kenterte rund 45 Meilen vor der libyschen Küste ein in Seenot geratenes Flüchtlingsboot. Laut Angaben der italienischen und der libyschen Küstenwache befanden sich zwischen 25 und 50 Menschen an Bord. Italienische Medien berichteten unter Berufung auf die Internationale Organisation für Migration (IOM), vermutlich seien weitaus mehr Flüchtlinge auf dem Boot Richtung Europa unterwegs gewesen. Die drei einzigen Überlebenden des Unglücks sprachen demnach von rund 120 Menschen. Darunter hätten sich zehn Frauen, davon eine Schwangere, sowie zwei Kleinkinder befunden.

Franziskus: Worte Jesu in die Tat umsetzen

Papst Franziskus hat Christen auch zu einem Leben gemäß der Bibel gemahnt. "Dem Herrn dienen heißt, seine Worte in Taten umzusetzen", sagte er beim Mittagsgebet. "Was er euch sagt, das tut!" sei der "einfache und wesentliche" Rat der Gottesmutter Maria und "das Lebensprogramm des Christen", so das Kirchenoberhaupt.

Franziskus verdeutlichte dies anhand der biblischen Erzählung über die Hochzeit in Kana, bei der Jesus Wasser in Wein verwandelt. Maria habe damals die Diener angewiesen: "Was er euch sagt, das tut!" Jesus überrasche immer wieder, sagte der Papst dazu. Er riet, in schwierigen Lebenslagen Maria um Hilfe zu bitten und dann, wie die Diener bei der Hochzeit von Kana, die Anweisungen Jesu umzusetzen.

Papst lobt Möglichkeiten der sozialen Medien

Der Papst rief auch zu Gebeten für seine Reise zum katholischen Weltjugendtag in Panama auf. Dabei setzt das Kirchenoberhaupt auch auf neue Medien: Internet und soziale Netzwerke könnten die Gemeinschaft fördern und zum Austausch von Werten beitragen, sagte er. "Das Netz kann uns auch helfen, in Gemeinschaft, gemeinsam zu beten", so Franziskus.

Konkret empfahl der 82-jährige seine offizielle Gebets-App: "Besonders junge Leute lade ich ein, die App 'Click To Pray' herunterzuladen, um weiter mit mir gemeinsam den Rosenkranz für Frieden zu beten, vor allem während des Weltjugendtags in Panama", sagte der Papst. Dazu gab es Applaus auf dem Platz. Franziskus bricht am Mittwoch in das zentralamerikanische Land auf.

Wünsche für Erzieherinnen und Erzieher

Schließlich würdigte Franziskus das Engagement von Erziehern. Er ermutigte dazu, sich für eine friedliche Welt durch Bildung einzusetzen. Dabei müsse Bildung allen zugänglich und frei sein von Ideologien, so das Kirchenoberhaupt. "Ein Gebet und ein Glückwunsch für alle Erzieher und Erzieherinnen: Frohes Schaffen", sagte Franziskus.

Das Kirchenoberhaupt äußerte sich mit Blick auf den "Internationalen Tag der Bildung" am 24. Januar, der dieses Jahr erstmals begangen wird. 2018 hatten die Vereinten Nationen den Aktionstag beschlossen, um auf die Bedeutung von Bildung in der Gesellschaft und bei der Entwicklung der Menschen hinzuweisen.


Quelle:
KNA