Papst: Jeder soll in der Kirche eine Familie finden

"Jesus wird für alle geboren"

Papst Franziskus lädt an Weihnachten alle Menschen, "Christen und Nichtchristen", in die Kirchen ein. Beim traditionellen Angelusgebet dachte er auch an die, die Weihnachten nicht zu Hause feiern.

Die diesjährige Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz aus Sand / © Lena Klimkeit (dpa)
Die diesjährige Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz aus Sand / © Lena Klimkeit ( dpa )

Papst Franziskus hat den Menschen Trost zugesprochen, die Weihnachten nicht zu Hause mit ihrer Familie oder in der Heimat feiern können. "Unser himmlischer Vater vergisst und verlässt euch nicht", sagte er an diesem vierten Adventssonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

Die Christen unter diesen Menschen mögen "in der Kirche eine wahre Familie" sowie "Wärme und geschwisterliche Liebe" finden. Allen anderen Menschen wolle er sagen: "Die Türen der christlichen Gemeinschaft sind offen; Jesus wird für alle geboren und schenkt allen Gottes Liebe."

Einfache Geste der Liebe

In einer kurzen Ansprache vor dem "Engel des Herrn", den er mit einigen tausend Besuchern am Petersplatz betete, dachte Franziskus ansonsten über den Besuch Mariens bei Elisabeth nach, von dem das Evangelium berichtet (Lk 1,39-45). Dabei betonte er vor allem den Glauben Mariens.

Es gebe einen deutlichen Kontrast zwischen Maria, die diesen Glauben hatte, und Zacharias, der der Verheißung des Engels nicht geglaubt habe und deshalb bis zur Geburt des Johannes mit Stummheit geschlagen war. Diese Episode helfe, führt der Papst aus, das Geheimnis der Begegnung des Menschen mit Gott "in einem ganz besonderen Licht zu lesen. Eine Begegnung, die nicht von erstaunlichen Wundern geprägt ist, sondern von Glauben und Liebe".

Maria sei, wie der Bibeltext hervorhebe, "selig, weil sie geglaubt hat", so Franziskus weiter. "Sie hätte zu Hause bleiben können, um sich auf die Geburt ihres Sohnes vorzubereiten; stattdessen kümmert sie sich mehr um andere als um sich selbst und zeigt damit, dass sie bereits dem Herrn nachfolgt, den sie in ihrem Schoß trägt". So habe das Ereignis der Geburt Jesu mit einer einfachen Geste der Liebe begonnen. Außerdem sei die wahre Liebe immer die "Frucht der Liebe Gottes“. 

Das "Du" im Mittelpunkt

Der Papst lädt ein, sich an Weihnachten "auf die Dynamik des Glaubens und der Liebe einzulassen". Diese Dynamik sei "das Werk des Heiligen Geistes: des Geistes der Liebe" und "eine Dynamik voller Freude". Mit einer Fürbitte an Maria beendete Franziskus seinen Impuls zum Mittagsgebet: "Möge die Jungfrau Maria für uns die Gnade erwirken, sozusagen ein extrovertiertes Weihnachten zu erleben". 

Im Mittelpunkt stehe dann nicht unser Ich, "sondern das Du Jesu und das Du unserer Brüder und Schwestern", besonders derjenigen, die eine helfende Hand brauchen. Dann werde man Raum haben für Gott, der auch heute noch unter uns leben wolle.(KNA)


Papst Franziskus neben einem Weihnachtsbaum / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus neben einem Weihnachtsbaum / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA , VN , DR