Vatikan erinnert an Bombardierung vor 75 Jahren

Vermutlich Tat eines italienischen Faschisten

Der Vatikan hat an seine Bombardierung vor 75 Jahren erinnert. Am 5. November 1943, während der deutschen Besatzung Roms, hatte ein unbekanntes Flugzeug fünf Bomben über dem päpstlichen Kleinstaat abgeworfen; Menschen kamen nicht zu Schaden.

Petersdom und Petersplatz / © Stefano Spaziani (KNA)
Petersdom und Petersplatz / © Stefano Spaziani ( KNA )

Laut einem Bericht des Informationsdienstes Vatican News (Montag) handelte es sich vermutlich um die Tat eines italienischen Faschisten, der den Papstsender Radio Vatikan außer Betrieb setzen wollte. Nach einer Rekonstruktion der historischen Ereignisse durch den Buchautor Augusto Ferrara geschahen die Bombenabwürfe gegen 20.10 Uhr aus einer Maschine, die den Vatikan zuvor mehrfach überflogen hatte.

Neben dem vatikanischen Bahnhof wurden die Mosaikwerkstatt südlich des Petersdoms und ein Flügel des Governatoratspalastes getroffen. Ein vierter Sprengsatz detonierte nahe der heutigen Papstresidenz Santa Marta und ließ mehrere Fenster des Petersdoms bersten. Die fünfte Bombe war ein Blindgänger.

Ausgeführt wurde der Angriff laut Ferrara durch einen Faschisten, der das Flugzeug vom 70 Kilometer entfernten Viterbo aus nach Rom gesteuert hatte. Der damals faktisch bereits entmachtete Faschistenführer Benito Mussolini verurteilte die Tat. Papst Pius XII. (1939-1958) wollte dem Bericht zufolge mit Blick auf das Kriegsgeschehen möglichst kein Aufheben um den Zwischenfall machen.


Quelle:
KNA