Ende der Rom-Wallfahrt der Ministranten des Erzbistums Köln

Arrivederci Roma!

Die Rom-Wallfahrt des Erzbistums Köln mit 2.400 Ministranten ist zu Ende. Die Jugendlichen haben in der Heiligen Stadt unter anderem den Papst gesehen und ihren Glauben gefeiert. Was bleibt von den Tagen in der "Ewigen Stadt" hängen?

Ministranten aus dem Erzbistum Köln bei der Generalaudienz des Papstes im Vatikan / © Luis Rüsing
Ministranten aus dem Erzbistum Köln bei der Generalaudienz des Papstes im Vatikan / © Luis Rüsing

DOMRADIO.DE: Das war sicher eine ganz schöne Mammutaufgabe, eine komplette Woche 2.400 Leute um sich zu haben, auf sie aufzupassen und die Verantwortung für sie zu tragen. Oder wie geht es Ihnen?

Christoph Köster (Leiter der Ministranten-Wallfahrt des Erzbistums Köln nach Rom und Referent für Ministrantenpastoral in der Abteilung Jugendseelsorge im Generalvikariat des Erzbistums Köln): Mir geht es heute Morgen sehr gut. Aber Sie haben recht, die letzten Wochen und auch diese Woche haben wir richtig viel gearbeitet, das heißt ich und mein Team beziehungsweise meine Kollegen und Kolleginnen. Aber aufgepasst haben wir natürlich nicht alleine auf die 2.400 jungen Menschen. Denn sie waren in 113 Gruppen hier und die hatten dann jeweils ihre Gruppenleiterin und ihren Gruppenleiter dabei.

DOMRADIO.DE: Heute geht es zurück in Richtung Köln. Die Wallfahrt ist zu Ende. Wie waren die letzten Tage? 

Köster: Sie waren sehr intensiv. Wir haben eine sehr lustige und kurzweilige Anreise mit zwei Sonderzügen und auch Bussen gehabt, denn alle passten nicht in die Sonderzüge. Und hier vor Ort hatten wir vier große gemeinsame Veranstaltungen, davon zwei Messen, eine mit dem Kardinal. Wir hatten eine ganz tolle Lichter-Prozession in den Vatikanischen Gärten und gestern eine Abschlussmesse, bei der eine sehr dichte Atmosphäre war. Die Jugendlichen waren höchstmotiviert dabei, bei den Predigten und Katechesen waren sie wirklich Mucksmäuschenstill. Da merkt man einfach, sie waren neugierig auf das, was wir hier erleben können und zu hören bekommen. Das ist schön, das ist wie ein Dankeschön für unsere Arbeit, das wir da zurückbekommen haben.

DOMRADIO.DE: Bei der Papst-Audienz waren die jungen Leute aber nicht so still, oder?

Köster: Das stimmt. Für alle, die noch nicht hier in Rom an einer Generalaudienz des Papstes teilgenommen haben, sollte ich vielleicht erklären: An einer Stelle begrüßt der Papst Gruppen, nennt sie und sagt auch, wo sie herkommen. Und als er dann, sogar auf Deutsch, sagte, dass er die Messdienerinnen und Messdiener der Ministrantenwallfahrt aus dem Erzbistum Köln begrüßte und sich darüber freut, dass sie extra zu ihm nach Rom gekommen sind, brandet auf einmal ein ganz lauter Jubel auf. Ganz begeistert schreien unsere Jugendlichen und wedeln mit ihren gelben Schals, sodass der Papst auf einmal sogar ins Stocken gerät und nicht weiter spricht, sondern erst mal nach oben guckt, von seinem Manuskript wegguckt, die Ministranten sieht, ihnen dann einen kurzen Gruß schickt, ihnen zuwinkt und erst dann weiter macht. Das ist schon schön, wenn man merkt, dass diese wichtige Person auf unserer Erde hört, dass wir da sind und uns sieht. 

DOMRADIO.DE: Ich kann mir vorstellen, dass alles, was da erlebt wurde, verbindet. Auf solchen Gruppenreisen entstehen Freundschaften, man lernt sich besser kennen. Gemeinsam Erlebtes schweißt einfach zusammen. Wie haben Sie diese Dynamik beobachtet? 

Köster: Obwohl Rom so eine große Stadt ist und gerade im Herbst sehr viele Menschen hier in Rom sind, kamen uns überall und immer wieder Messdiener-Gruppen aus Köln entgegen mit ihren gelben Schals. Wir haben uns erkannt, blieben dann stehen und sprachen miteinander. Gerade auch im Zug hat man die Möglichkeit, auch andere Gruppen kennenzulernen. Man zieht durch die Gänge und die Jugendlichen sehen dabei, ich bin hier nicht alleine in meinem Ort und wir sind nicht nur ein paar wenige, die hier Messdiener sind, sondern wir sehen auf einmal: Wahnsinn, hier sind noch ganz viele, die auch noch mit 17, 18 oder 19 Jahren Messdiener sind. Das ist nichts Komisches und Exotisches, was sie sonst oft in ihrer Schule erleben, wenn sie gefragt werden, bist du noch Messdiener? Das ist, glaube ich, schon sehr motivierend. Wir werden hier zu einer großen Gemeinschaft und die riesige Kirche "Paul vor den Mauern" haben wir gestern wirklich bis auf den letzten Platz besetzt, alles nur mit jungen Menschen. Das ist schon eine tolle Erfahrung für sie. 

Das Interview führte Verena Tröster. 


Christoph Köster / © privat (DR)
Christoph Köster / © privat ( DR )
Quelle:
DR
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