Zum Welttag der Gehörlosen fordert Papst weitere Inklusion

"Jegliche Barrieren abbauen"

Jeder Mensch - ob mit oder ohne Behinderung - sollte am Gemeindeleben und vor allem in der Gesellschaft teilhaben können. Dafür braucht es ein Umdenken und die Hilfe von Seelsorgern, so Papst Franziskus zum Welttag der Gehörlosen.

Gebet in Gebärdensprache / © Harald Oppitz (KNA)
Gebet in Gebärdensprache / © Harald Oppitz ( KNA )

Zum Internationalen Tag der Gehörlosen am Samstag hat Papst Franziskus zu weiteren Anstrengungen bei der Inklusion aufgerufen. Es gehe nicht nur darum, Barrieren an Gebäuden abzubauen, sondern jegliche Barrieren, die Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderungen erschweren, sagte er in einer Botschaft an das italienische Nationale Institut für Gehörlose in Rom. Die Botschaft veröffentlichte der Vatikan am Freitag.

Es gehe darum, dass "Inklusion zu einer Mentalität und Kultur" aller werde. Dazu gehöre auch kontinuierlicher Einsatz von Gesetzgebern und Behörden für entsprechende Maßnahmen. Für den Bereich der Kirche forderte der Papst die Gehörlosen auf, mit Hilfe entsprechend geschulter Seelsorger dafür zu sorgen, dass gehörlose und schwerhörige Menschen voll am Gemeindeleben teilnehmen können. Eine solche inklusive Pastoral brauche es für Pfarreien, kirchliche Verbände und Schulen.

Seit 60 Jahren Welttag der Gehörlosen

Es sei bereits sehr viel erreicht worden, lobte Franziskus. Das gelte für wissenschaftlich-technische Errungenschaften ebenso wie für Bewusstseinswandel in der Gesellschaft. Gleichzeitig seien solche Erfolge gefährdet durch eine um sich greifende "gefährliche und inakzeptable Wegwerfkultur", die nicht den Menschen in den Mittelpunkt stelle, sondern "vor allem wirtschaftliche Interessen, Macht und zügellosen Konsum", kritisierte der Papst.


Quelle:
KNA