Papst kritisiert Relativismus und Radikalismus

"Gefährliche Ideologien"

Aus Sicht von Papst Franziskus werden Gewissens- und Religionsfreiheit derzeit aus zwei Richtungen bedroht: einerseits durch "säkularen Relativismus", andererseits durch "religiösen Radikalismus".

 (DR)

Dies erklärte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei einer Begegnung mit katholischen Parlamentariern im Vatikan. Es handle sich um zwei "entgegengesetzte, aber gleich gefährliche Ideologien", zitiert das Portal Vatican News Franziskus aus einer Ansprache vor Mitgliedern des International Catholic Legislators Network (ICLN).

Mit christlicher Sicht auf den Menschen und die Gesellschaft

Dabei warnte der Papst davor, Extremismus und Intoleranz der einen Seite mit ebensolchen Haltungen aus anderer Richtung zu bekämpfen. Aufgabe katholischer Politiker sei es, "bescheiden, mutig und kompetent" solche Gesetzesvorhaben voranzubringen, "die mit der christlichen Sicht des Menschen und der Gesellschaft übereinstimmen".

Das gelte besonders auch für Fragen zur Gewissens- und Religionsfreiheit. Diese sind Thema des derzeitigen Jahrestreffens von ICLN-Mitgliedern in Rom.

Situation von religiösen Minderheiten schlechter geworden

Leider habe sich die Lage für Christen und andere religiöse Minderheiten in solchen Regionen verschlechtert, die von Fundamentalisten geprägt seien, so der Papst.

Dort hätten sich "intolerante, aggressive und gewalttätige Positionen" verstärkt, welche wiederum zu "Diskriminierungen, Unterdrückungen und wahren Verfolgungen" führten, die von den Behörden nicht immer angemessen geahndet würden.

Das ICLN wurde 2010 von katholischen und anderen christlichen Parlamentsabgeordneten verschiedener Länder gegründet. Das Netzwerk versteht sich als unabhängiges und parteienübergreifende Vereinigung von Abgeordneten, die ihre Arbeit auch dezidiert christlich verstehen.


Quelle:
KNA