Papst erhebt 14 Kirchenmänner zu Kardinälen

Rotes Birett, Purpur und Kardinalsring

Papst Franziskus hat am Donnerstag 14 Kirchenvertreter zu Kardinälen erhoben. Bei einem Gottesdienst im Petersdom setzte er ihnen das rote Birett auf und steckte ihnen den Kardinalsring an die rechte Hand.

Konsistorium mit Papst Franziskus / © L'Osservatore Romano (VN)
Konsistorium mit Papst Franziskus / © L'Osservatore Romano ( VN )

In seiner Predigt erinnerte der Papst die neuen Purpurträger an die Mahnung Jesu: "Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein." Die Autorität der Kirche wachse mit ihrer Fähigkeit, die Würde des anderen zu fördern. Keiner dürfe sich "für etwas Besseres" halten, keiner auf andere herabschauen.

Wer sind die neuen Kardinäle?

Zu den neuen Kardinälen gehören unter anderen der irakische Patriarch Louis Raphael I. Sako aus Bagdad, Erzbischof Joseph Coutts aus Karachi/Pakistan, Erzbischof Desire Tsarahazana aus Toamasina in Madagaskar und Osakas Erzbischof Thomas Aquino Manyo Maeda. Aber auch Bischöfe aus Kolumbien, Mexiko und Peru sowie Italien und Spanien sind darunter.

In den Kardinalsstand erhob der Papst auch den Leiter seines Almosenamtes, Erzbischof Konrad Krajewski, sowie die Kurienerzbischöfe Luis Ladaria, Präfekt der Glaubenskongregation, und Giovanni Angelo Becciu, den künftigen Leiter der Heiligsprechungskongregation und Sondergesandten beim Malteserorden.

Glückwünsche von Muslimen

Auch der Vertreter des Papstes im Bistum Rom, Erzbischof Angelo De Donatis, wurde Kardinal. Die Herkunft der 14 neuen Kardinäle aus elf Ländern zeige die Vitalität und Universalität der Kirche, sagte Patriarch Sako als Sprecher der Ernannten. Eigens erwähnte er die Glückwünsche von Muslimen, die ihn erreicht hätten.

Diese hätten "ihre Bewunderung für die Offenheit der Kirche" zum Ausdruck gebracht sowie für die beständige Nähe des Papstes zu "den Menschen mit ihren Sorgen, Ängsten und Hoffnungen". Sako erinnerte zudem an das Leid der Christen, die im Nahen Osten, in Pakistan und andernorts unter Krieg und Extremismus litten.

Kein Deutscher unter den Neuen

Ein Kandidat aus dem deutschsprachigen Raum ist nicht unter den Neuen. Mit den Ernennungen steigt die Zahl der zur Papstwahl berechtigten Kardinäle auf 125; weitere 101 haben die Altersgrenze von 80 Jahren bereits überschritten. Am Freitag feiert der Papst mit den neuen Kardinälen auf dem Petersplatz die Messe zum Fest Peter und Paul.

Besuch bei Benedikt XVI.

Die 14 neuen Kardinäle haben am Donnerstagabend den früheren Papst Benedikt XVI. (2005-2013) besucht. Unmittelbar nach dem Gottesdienst seien sie mit zwei Minibussen ins Kloster "Mater Ecclesiae" in den Vatikanischen Gärten gefahren, um ihn dort zu treffen, teilte der Vatikan im Anschluss mit.

In der Klosterkapelle hätten Benedikt XVI. und die Kardinäle gemeinsam ein Ave Maria gebetet. Nach einigen kurzen Grüßen und dem Segen des emeritierten Papstes seien sie in die Synodenaula und den Apostolischen Palast zurückgekehrt. Dort wollten die Kardinäle in verschiedenen Räumen jeweils ihre Gäste empfangen.

 

Papst em. Benedikt XVI. und Papst Franziskus mit den neuen Kardinälen / © L'Osservatore Romano (VN)
Papst em. Benedikt XVI. und Papst Franziskus mit den neuen Kardinälen / © L'Osservatore Romano ( VN )
Quelle:
KNA