Vatikan will sparsamer und transparenter wirtschaften

"Schrittweiser Mentalitätswandel"

Eine Finanzstrukturreform im Vatikan soll für größere Einsparungen und mehr Transparenz sorgen. Eine korrekte Buchhaltung und doppelte Kontrollen sollen zu Maßstäben an der Kurie werden.

Kirche und Geld / © Harald Oppitz (KNA)
Kirche und Geld / © Harald Oppitz ( KNA )

Einen entsprechenden Entwurf trug der Sekretär des vatikanischen Wirtschaftsrats, Brian Ferme, beim jüngsten Kardinalstreffen für die Kurienreform vor, wie Vatikansprecher Greg Burke am Mittwoch mitteilte. Es gebe bereits einen "schrittweisen Mentalitätswandel".

Demnach sollen der Kampf gegen Verschwendung, Transparenz in Haushaltsfragen, korrekte Buchhaltung, doppelte Kontrollen und die Anwendung internationaler Standards zu den Grundprinzipien der Finanzorganisation beim Heiligen Stuhl und der Verwaltung des Vatikanstaats gehören.

Bewusstere Ausgabenpolitik

Fortschritte habe der Wirtschaftsrat schon mit einheitlichen Maßstäben für Haushaltspläne und Bilanzen erreicht. Neben einer bewussteren Ausgabenpolitik seien auch Kooperation und Verständnis für die Finanzreform gewachsen. Weiter habe der Wirtschaftsrat einen "schrittweisen Mentalitätswandel hinsichtlich Transparenz und Haftung" verzeichnet, so Burke.

Im Rahmen seiner Kurienreform hatte Franziskus 2014 einen Wirtschaftsrat und ein Wirtschaftssekretariat geschaffen, um die wirtschaftlichen Aktivitäten der Kurie und des Heiligen Stuhls sowie des Vatikanstaats zu koordinieren und zu überwachen.

Dem Wirtschaftsrat, einer Art Aufsichtsgremium, steht der deutsche Kardinal Reinhard Marx vor. Der Leiter des Wirtschaftssekretariats, Kardinal George Pell, ist seit Juni 2017 wegen eines Gerichtsverfahrens in Australien beurlaubt. Auch die Stelle eines vatikanischen Wirtschaftsprüfers ist seit Juni 2017 unbesetzt.


Quelle:
KNA
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