Irakischer Patriarch Sako dankt Papst für "Lamborghini-Spende"

"Väterliche Geste"

Der irakische Patriarch Raphael Louis Sako hat Papst Franziskus für die "Lamborghini-Spende" gedankt. Ein großer Teil des Geldes aus der Versteigerung kommt dem Wideraufbau im Irak zugute.

Papst Franziskus segnet den Lamborghini / © Osservatore Romano (KiN)
Papst Franziskus segnet den Lamborghini / © Osservatore Romano ( KiN )

"Wir sind sehr dankbar für diese sehr väterliche Geste von Papst Franziskus. Der Papst ist der Vater der ganzen Kirche und denkt an alle, besonders an jene von uns, die leiden", sagte Patriarch Sako laut Bericht des päpstlichen Hilfswerks "Kirche in Not/Italien". Am Wochenende war ein Lamborghini-Huracan-Unikat, das der Hersteller dem Papst gespendet hatte, bei einer Auktion für 715.000 Euro versteigert worden.

Für Wiederaufbau in der Ninive-Ebene

Die gesamte Summe soll für wohltätige Zwecke gespendet werden. Ein großer Teil kommt laut der Mitteilung der Irak-Hilfe von "Kirche in Not" zugute. Dabei gehe es um den Wiederaufbau der christlichen Dörfer der Ninive-Ebene in der Region Mossul. Dieser habe vielen Christen eine Rückkehr in ihre Heimat ermöglicht.

Bis Ende März seien rund 8.200 Familien in das Gebiet zurückgekehrt; das seien 42 Prozent der 19.500 vorher dort registrierten Familien. Sie mussten im August 2014 vor der Invasion des "Islamischen Staates" (IS) fliehen.

"Vertrauen in die politische Klasse verloren"

Am Wochenende fanden im Irak Parlamentswahlen statt. Die aktuellen Ergebnisse sind noch nicht endgültig; die Prognosen sehen aber den schiitischen Geistlichen Moqtada al-Sadr als nächsten Ministerpräsidenten. "Al Sadr war gegenüber den Minderheiten immer gut eingestellt", wird Sako zitiert. Es werde aber auf die Koalitionsbildung ankommen.

Die Wahlbeteiligung sei sehr gering gewesen, weil die Iraker "ihr Vertrauen in die politische Klasse verloren haben", so der Patriarch. Konkrete Projekte und Programme fehlten; Korruption sei weit verbreitet.


Quelle:
KNA