Papst liest keine kritischen Blogs: Zum Schutz meiner Gesundheit

Gebet für Kritiker

Papst Franziskus ist laut eigener Aussage über kritische Beiträge zu ihm im Internet informiert, liest solche aber nicht persönlich. Er suche lieber das Gespräch mit Kritikern oder bete für sie.

Papst Franziskus sucht das Gespräch - auch mit Kritikern / © Osservatore Romano (KNA)
Papst Franziskus sucht das Gespräch - auch mit Kritikern / © Osservatore Romano ( KNA )

"Um meiner geistigen Gesundheit Willen lese ich die Internetseiten dieser sogenannten 'Widerständler' nicht", sagte er im Gespräch mit Ordensleuten. Er wisse, wer dahinter stehe und wenn es etwas "sehr Ernstes" gebe, werde er darüber informiert, so der Papst.

Oft seien es Missverständnisse

Er suche zunächst immer den Dialog, wenn dies nicht möglich sei, bete er für die Betroffenen. Franziskus äußerte sich bei einem Treffen mit Mitbrüdern aus dem Jesuitenorden während seiner Perureise im Januar; Auszüge des Gesprächs wurden am Donnerstag in der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" veröffentlicht.

Generell gefalle ihm das Wort "Widerständler" nicht, so Franziskus. "Es ist leicht zu sagen, dass es Widerstand gibt, und nicht zu merken, dass in dieser Auseinandersetzung auch ein Funken Wahrheit stecken könnte." Er versuche immer, genau zu unterscheiden; dies helfe ihm dabei, die Dinge zu relativieren. Oft stelle sich heraus, dass es im Grunde um Missverständnisse gehe.

"Widerstands-Kampagnen" enttäuschen

Manchmal komme der Widerspruch jedoch auch "von Leuten, die glauben, die wahre Kirchenlehre zu kennen und sie beschuldigen dich der Häresie", so Franziskus. Wenn in dem, was gesagt und geschrieben werde, nichts "spirituell Gutes" sei, bete er für diese Menschen. Besonders enttäuscht sei er, wenn er sehe, dass es ganze "Widerstands-Kampagnen" gebe.

Der Papst verwies darauf, dass Veränderungen stets auch von Kritik begleitet würden. "Das berühmte 'das haben wir schon immer so gemacht' regiert überall, es ist eine große Versuchung, die wir alle schon erlebt haben." So gebe es etwa auch heute noch Versuche, das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) "zu relativieren, zu verwässern".


Quelle:
KNA
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