Kroatiens Regierungschef beim Papst

Streit um Heiligsprechung

Im Streit um die Heiligsprechung von Alojzije Stepinac, dem einstigen Erzbischof von Zagreb, trafen sich Papst Franziskus und Ministerpräsident Plenkovic.

Andrej Plenkovic / © Stephane De Sakutin (dpa)
Andrej Plenkovic / © Stephane De Sakutin ( dpa )

Papst Franziskus hat am Samstag Kroatiens Ministerpräsident Andej Plenkovic im Vatikan empfangen.

Thema der gut 20-minütigen Begegnung war unter anderem die vom Papst eingesetzte Kommission zur Klärung der historischen Rolle des kroatischen Kardinals Alojzije Stepinac (1898-1960) im Zweiten Weltkrieg, wie das vatikanische Presseamt nach dem Treffen mitteilte.

Keine Einigung im Heiligsprechungsprozess für Kardinal Alojzije Stepinac

Der Heiligsprechungsprozess für den einstigen Erzbischof von Zagreb sorgt für Streit zwischen katholischen Kroaten und orthodoxen Serben. Eine gemeinsame Kommission hatte keine Einigung finden können.

Der kroatische Regierungschef und der Heilige Stuhl lobten die guten gegenseitigen Beziehungen und den Beitrag der Kirche für Kroatien und sprachen den Angaben zufolge auch kurz über Europa sowie die Lage der Kroaten in Bosnien und Herzegovina.

Ministerpräsident Andrej Plenkovic

Für den seit 2016 als Regierungschef amtierenden Plenkovic, der von seiner Familie begleitet wurde, war es der erste Besuch beim Papst. Plenkovic ist zugleich Vorsitzender der nationalkonservativen "Kroatischen Demokratischen Union" (HDZ), die über 61 von 151 Sitzen im Parlament in Zagreb verfügt.

Vor seinem Amtsantritt als Ministerpräsident saß Plenkovic seit Kroatiens Aufnahme in die EU im Jahre 2013 als Abgeordneter im Europäischen Parlament in Straßburg. Die große Bevölkerungsmehrheit in Kroatien ist katholisch.


Quelle:
KNA