Indischer Kurienkardinal Dias gestorben

Papst kondoliert

Der indische Kurienkardinal Ivan Dias ist tot. Der frühere Leiter der vatikanischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker und vormalige Erzbischof von Mumbai starb bereits am Montagnachmittag im Alter von 81 Jahren in Rom.

Kardinal Ivan Dias / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinal Ivan Dias / © Harald Oppitz ( KNA )

Dies teilte die vatikanische Zeitung "Osservatore Romano" per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Von 2006 bis 2011 war Dias Chef des vatikanischen Ministeriums für die ehemaligen Missionsgebiete in Afrika und Asien. Der Leiter der Missionskongregation wird wegen seines Einflusses auch "Roter Papst" genannt, in Anspielung auf die purpurne Farbe des Kardinalsgewands.

"Märtyrer der Mission"

Dias' Nachfolger in Mumbai, Kardinal Oswald Gracias, sagte laut dem Onlinemagazin "Crux", mit dessen Tod verliere die Kirche Indiens einen "Märtyrer der Mission". Papst Franziskus würdigte Dias als "weisen und gütigen Hirten". In einem Beileidstelegramm an den Bruder des Verstorbenen, Francis Dias, hob er dessen "missionarischen Eifer" und Beitrag für den "geistlichen und physischen Wiederaufbau der leidenden Kirche in Albanien" hervor. Nach dem Ende des Kommunismus war Dias dort von 1991 bis 1997 päpstlicher Botschafter.

Begonnen hatte der am 14. April 1936 in Mumbai geborene Dias seine kirchliche Karriere 1964 als Diplomat des Heiligen Stuhls. Zuletzt war er nach dem Zusammenbruch des Ostblocks in den 1990er Jahren päpstlicher Botschafter in Albanien. Nach dem Tod von Dias zählt das Kardinalskollegium 220 Mitglieder. Davon wären 116 unter 80 Jahre alt und damit zur Papstwahl berechtigt. Am 28. Juni nimmt Papst Franziskus fünf weitere Wähler in seinen Senat auf.

Teilnehmer an zwei Papstwahlen

Dias, der dem Kardinalskollegium seit 2001 angehörte, arbeitete mit Ausnahme der zehnjährigen Unterbrechung als Erzbischof von Mumbai seit 1964 für den Heiligen Stuhl. Seit 1965 war er an den Vatikanbotschaften in insgesamt rund einem Dutzend Ländern sowie in der Abteilung für die Außenbeziehungen im Staatssekretariat tätig, seit 1982 im Rang eines Bischofs.

Schon 1973 bis 1982 war Dias im vatikanischen Staatssekretariat für die Sowjetunion, für Polen, Bulgarien, für problematische asiatische Staaten wie China, Vietnam und Laos sowie für afrikanische Krisenländer in Süd- und Ostafrika zuständig. Dias nahm an den Papstwahlen von 2005 und 2013 teil.


Quelle:
KNA