Papst für gesetzlichen Schutz von Gleichbereichtigung

"Nicht ausschließlich Mutter"

Franziskus hat sich nachdrücklich für eine Beteiligung von Frauen in allen Gesellschaftsbereichen ausgesprochen. Zur Absicherung dieses Rechts müsse es notfalls gesetzliche Mittel geben. 

Papst für mehr Gleichberechtigung / © Tim Brakemeier (dpa)
Papst für mehr Gleichberechtigung / © Tim Brakemeier ( dpa )

Vor der Vollversammlung des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog betonte Papst Franziskus am Freitag, dass die "wachsende Präsenz" von Frauen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft wie auch in der Kirche positive Auswirkungen habe. Mehr Anerkennung verdiene vor allem die Fähigkeit von Frauen zur Friedenserziehung, so der Papst.

Nicht nur Mutter

Frauen spielten seit jeher eine zentrale Rolle in der Erziehung, jedoch "nicht ausschließlich als Mutter". Oft seien sie auch jene, die die Schwächsten in Familie und Gesellschaft oder Konfliktopfer begleiten. Umgekehrt würden am häufigsten Frauen Opfer blinder Gewalt, beklagte Franziskus. Dies sei auch ein Hindernis auf dem Weg zu einem globalen Frieden.

Expertinnen auf vielen Ebenen

Eine Erziehung zu Freundschaft und Respekt sei nicht zuletzt für den interreligiösen Dialog von Bedeutung. Frauen leisteten hier einen Beitrag auf der Ebene des Alltagslebens, könnten sich aber auch in den Austausch über religiöse Erfahrungen und über Theologie einbringen, so Franziskus.

Nicht nur auf katholischer Seite gebe es viele Expertinnen, die sich auf höchster Ebene an der theologischen Debatte beteiligen könnten, sagte der Papst. Ihr Beitrag dürfe nicht auf weibliche Themen oder auf Begegnungen unter Frauen eingeengt werden.

Jeder von uns ist als lebendiges Glied des Leibes Christi gerufen, Einheit und Frieden voranzutreiben.

— Papst Franziskus (@Pontifex_de) 9. Juni 2017

Inhaltlicher Schwerpunkt der Jahrestagung des Dialogrates war die Rolle von Frauen bei der Friedenserziehung. Zu den Vortragenden bei dem am Mittwoch begonnenen dreitägigen Treffen gehörten die spanische Bibelwissenschaftlerin Nuria Calduch-Benages, die italienische Sozialwissenschaftlerin Raffaela Petrini, die französische Juristin und Kinderrechts-Expertin Marie Derain sowie die britische Anglikanerin Clare Amos, Koordinatorin des interreligiösen Dialogprogramms beim Weltkirchenrat.


Quelle:
KNA