Gefragtes Buch von Kurienkardinal über "Amoris laetitia"

Bestseller aus dem Vatikan

Bücher von Kirchenrechtlern sind eigentlich nicht Bestseller-verdächtig, auch innerhalb der katholischen Kirche nicht. Eine Ausnahme bildet offenbar das neue Buch von Kurienkardinal Francesco Coccopalmerio.

Kardinal Francesco Coccopalmerio / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Francesco Coccopalmerio / © Paul Haring ( KNA )

Bereits wenige Tage nach dem Erscheinen des Buches über das päpstliche Schreiben "Amoris laetitia" ist das Werk vergriffen, wie italienische Medien am Sonntag berichteten. "Wir haben Anfragen aus der ganzen Welt erhalten. Das ist eine unglaubliche Sache", zitierten sie den Leiter des vatikanischen Verlags, Giuseppe Costa. Wie hoch die erste Auflage war, ist nicht bekannt.

Coccopalmerio, Präsident des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte, erklärt in seinem Buch das umstrittene achte Kapitel des Schreibens "Amoris laetitia", das Papst Franziskus im April 2016 veröffentlichte. Der italienische Kardinal erläutert darin, unter welchen Umständen Katholiken, die nach einer Scheidung wieder heiraten, zum Kommunionempfang zugelassen werden können. Zudem legt er dar, dass eine solche Praxis in vollem Einklang mit der kirchlichen Lehre und Tradition stehe. Darüber war in den vergangenen Monaten innerhalb der katholischen Kirche ein heftiger Streit entbrannt.

Dass große Interesse an dem Buch erklären Beobachter damit, dass der Papst selbst es wiederholt ablehnte, sich ausführlich dazu zu äußern, wie sein Schreiben mit Blick auf den Kommunionempfang anzuwenden sei. Auch der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, gab bislang keine konkreten Erläuterungen dazu.


Quelle:
KNA