Vatikan und Mauretanien vereinbaren Botschafteraustausch

Ausgedehnte Diplomatie

Der Vatikan und die Islamische Republik Mauretanien haben einen Botschafteraustausch vereinbart. Das westafrikanische Land war einer der wenigen Staaten, mit dem der Vatikan bislang keine vollen diplomatischen Beziehungen unterhalten hatte.

Petersplatz im Vatikan / © EPA/Ettore Ferrari (dpa)
Petersplatz im Vatikan / © EPA/Ettore Ferrari ( dpa )

Das teilte das Presseamt des Heiligen Stuhls am Freitag mit. Seit 1973 gibt es einen päpstlichen Delegaten für Mauretanien. Derzeit hat diese Funktion der US-Amerikaner Michael Banach inne, Apostolischer Nuntius in Senegal, Kap Verde und Guinea-Bissau.

Der Heilige Stuhl hat aktuell volle diplomatische Beziehungen zu 180 Staaten. Lediglich durch einen Delegaten lässt sich der Papst in Brunei, Burma, Laos, Somalia und Vietnam vertreten, ferner in Ländern und Gebieten der Arabischen Halbinsel, der Karibik und des Pazifischen Ozeans. Für China gibt es einen diplomatischen Geschäftsführer, der in Taiwan residiert. Keine diplomatischen Beziehungen unterhält der Vatikan zu Afghanistan, Bhutan, Nordkorea, Oman, Tuvalu und Saudi-Arabien.

Verbesserte Menschenrechtslage in Mauretanien

In Mauretanien gehören offiziell 100 Prozent der 3,7 Millionen Einwohner dem sunnitischen Islam an, der Staatsreligion ist. Das Päpstliche Jahrbuch weist für das Land 4.000 Katholiken aus. Geleitet wird das einzige Bistum Mauretaniens mit Sitz in der Hauptstadt Nouakchott von dem 71-jährigen Martin Albert Happe aus Sendenhorst in Westfalen.

Die Menschenrechtslage in Mauretanien hat sich seit der Wahl von Mohamed Ould Abdel Aziz zum Präsidenten im Jahr 2009 laut internationalen Beobachtern verbessert. Defizite bestehen aber weiter in der Anwendung der Schutzrechte. Soziale Probleme ergeben sich aus dem Fortwirken der 1980 offiziell abgeschafften Sklaverei, einer hohen Analphabetismus-Rate und verbreiteter Kinderarbeit. Kritik von Menschenrechtsorganisationen betrifft weiter die Situation von Frauen und Homosexuellen.


Quelle:
KNA