Dekan der Römischen Rota kritisiert offenen Brief der Kardinäle

"Ein schwerwiegender Skandal"

Mit deutlichen Worten hat sich der Dekan des vatikanischen Ehegerichts, Pio Vito Pinto, gegen Kritiker des päpstlichen Schreibens "Amoris laetitia" gewandt - und erhebt zugleich schwere Vorwürfe.

Pio Vito Pinto / © Paolo Galosi (KNA)
Pio Vito Pinto / © Paolo Galosi ( KNA )

Den vier Kardinälen, die vom Papst öffentlich mehr Klarheit über den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen fordern, warf er laut dem spanischen Internetportal "Religion Confidencial" vor, einen "Skandal" verursacht zu haben.

"Welche Kirche verteidigen diese Kardinäle?", wird der Dekan zitiert. Was sie getan hätten, sei "ein schwerwiegender Skandal", der sogar den Verlust der Kardinalswürde nach sich ziehen könnte.

Offener Brief an den Papst

Zu den vier Kardinälen, die kürzlich ihre Anfrage an den Papst publik gemacht hatten, gehören auch der frühere Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner und der deutsche Kardinal Walter Brandmüller. Weitere Unterzeichner sind der US-amerikanische Kardinal Leo Raymond Burke sowie der frühere Erzbischof von Bologna, Carlo Caffarra.

Sie fordern vom Papst unter anderem eine Klärung, ob eine Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen nach seinem Schreiben "Amoris laetitia" nun in Ausnahmefällen möglich sei. Die Veröffentlichung begründeten sie damit, dass Franziskus entschieden habe, ihnen nicht zu antworten und sie die weitere Debatte über dieses Thema fördern wollten.


Quelle:
KNA