Lombardis schwierigste Zeit war Missbrauchsskandal

Die Tiefpunkte des Vatikansprechers

Nach zehn Jahren im Amt des Pressesprechers wird Federico Lombardi im August abgelöst. Vollständig dem Ruhestand widmen will sich der Jesuit auch noch nicht. Rückblickend gab es nicht nur schöne Momente.

Vatikansprecher Lombardi / © Ettore Ferrari (dpa)
Vatikansprecher Lombardi / © Ettore Ferrari ( dpa )

Der scheidende Vatikan-Pressesprecher Federico Lombardi sieht die Zeit der Aufdeckung von Missbrauchsfällen durch Kleriker als die schwierigste Phase seiner Amtszeit. "Das war sehr schmerzhaft", sagte der bald 74 Jahre alte Jesuit dem Sender Radio Vatikan. Er habe gewusst, dies sei "der Weg der Reinigung der Kirche, von dem Papst Benedikt XVI. oft gesprochen hatte". Auch Lombardi selbst habe versucht, in dieser Sache zu Klarheit und Transparenz beizutragen, "so dass diese Dinge nicht mehr vorkommen können oder man sie zumindest von Anfang an korrekt, schnell und entschieden angeht".

Vatileaks-Affäre war schwierig

Auch das als "Vatileaks" bekanntgewordene Verschwinden von Dokumenten empfand Lombardi als schwierig; allerdings "nicht in beruflicher Hinsicht - man sagt die Wahrheit und man sagt die Dinge, die zu sagen sind, das ist nicht schwer". Es gehe darum, der Wahrheit zum Recht zu verhelfen, so dass die Probleme angemessener, gelassener und vollständiger betrachtet werden könnten.

Der Jesuit leitet seit zehn Jahren den Pressesaal des Heiligen Stuhls. Am Montag gab er seine Nachfolge durch den US-amerikanischen Laien Greg Burke bekannt.

Von Ablösung nicht überrascht

Über den Stabwechsel sei er nicht überrascht, so Lombardi. Er habe Papst Franziskus seit dessen Amtsantritt vor drei Jahren öfter gesagt: "Ich bin völlig offen für jede Entscheidung". Eigenen Angaben zufolge denkt Lombardi noch nicht daran, in Pension zu gehen. "Das ist ein Ausdruck, den es nicht gibt für einen Ordensmann." Beobachter vermuten, er werde eine verantwortungsvolle Aufgabe im Jesuitenorden übernehmen.


Quelle:
KNA