Chorchef des Papstes moniert sich über Petersdom

Schlechte Akustik

Der Petersdom in Rom hat nach Meinung des Leiters des Chores der Sixtinischen Kapelle, Massimo Palombella, eine für Sänger sehr schlechte Akustik. Er sei einfach zu groß. "Es ist ziemlich schwierig, dort zu singen", sagte Palombella.

Knabenchor im Petersdom / © Paul Haring/CNS (KNA)
Knabenchor im Petersdom / © Paul Haring/CNS ( KNA )

Zum Glück sei im vergangenen Oktober eine neue Bühne eingebaut worden, die wie ein Amphietheater aufgebaut sei und auch ein neues Mikrofonsystem enthalte. Das Klangergebnis sei jetzt "wirklich ganz gut", sagte der Chef des Privatchores des Papstes am Mittwoch der Zeitung "Die Welt". "Die Sänger können jetzt im Petersdom in derselben Intensität singen wie in der Sixitinischen Kapelle."

Langer Nachhall in Sixtinischer Kapelle

Auch die Sixtinischen Kapelle stellt die Sänger nach Palombellas Angaben vor Probleme. Insbesondere, wenn der Raum leer sei, gebe es einen sehr langen Nachhall, so der Chef des Chores, der als ältester Chor der Welt gilt. Bei CD-Aufnahmen seien deshalb Teppiche ausgelegt worden. "Das hat die Sache deutlich verbessert."

Auftritt in Wittenberger Marienkirche

Palombella tritt mit Blick auf das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 am Mittwochabend mit seinem Chor in der Wittenberger Marienkirche auf, in der Martin Luther die erste Messe in deutscher Sprache feierte. Am Donnerstag folgt ein Auftritt in der Dresdner Frauenkirche. Der Chorleiter sieht darin auch einen Auftrag des Papstes im Sinne der Ökumene. "Der Papst ist überzeugt, dass wir mit unserer Musik eine Atmosphäre der Einheit schaffen können zwischen Katholiken, Anglikanern, Orthodoxen und Protestanten", sagte er. Am 29. Juni, dem Gedenktag der Apostel Petrus und Paulus, kämen anglikanische und protestantische Sänger aus Deutschland zum Gegenbesuch nach Rom.

Benedikt XVI. und Franziskus liegt Musik am Herzen

Nach Ansicht des Geistlichen gibt es "eine starke Kontinuität der musikalischen Ansichten von Benedikt XVI. zu Franziskus". Das gelte sowohl für die Auswahl der Musik für die Gottesdienste als auch für die Wertschätzung von Musik allgemein. "Nicht nur Benedikt, auch Franziskus ist ein Mensch, dem die Musik sehr am Herzen liegt."


Quelle:
KNA