Kardinalstaatssekretär Parolin reist mit Billigfluglinie

Vatikanischer Sparkurs?

Ein Ryanair-Flug von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin wird zum Politikum und heizt Spekulationen an, ob der Sparkurs der Kirchenspitze auch über die Vatikangrenzen hinaus Schule machen kann.

Pietro Parolin / © Ettore Ferrari  (dpa)
Pietro Parolin / © Ettore Ferrari ( dpa )

Auf Twitter verbreitete und von der italienischen Zeitung "La Repubblica" (Montag) aufgegriffene Fotos zeigen die Begrüßung des ranghöchsten Vatikanvertreters nach dem Papst in der litauischen Hauptstadt Vilnius - protokollgemäß mit rotem Teppich, aber vor einer Maschine der irischen Billigfluglinie. "La Repubblica" berichtete unter Berufung auf namentlich nicht genannte vatikanische Quellen, es handele sich um eine persönliche Entscheidung Parolins; es gebe keinerlei generelle Anweisung für vatikanische Mitarbeiter, Billigfluglinien zu nutzen.

Parolin besucht als persönlicher Gesandter des Papstes eine zentrale Veranstaltung zum "Heiligen Jahr der Barmherzigkeit" in Vilnius. Im Rahmen des mehrtägigen Aufenthalts stand auch eine Begegnung mit den höchsten Staats- und Regierungsvertretern Litauens auf dem Programm.

Mitreisende Medien finanzieren teilweise Flüge

Laut dem Bericht hatte der heutige Papst als Kardinal von Buenos Aires das Erste-Klasse-Ticket, das ihm der Vatikan im Februar 2013 für den Flug zum Klonklave in Rom zusandte, in einen Economy-Class-Flug umgetauscht. Jorge Mario Bergoglio habe sich lediglich ausbedungen, wegen seiner Rückenprobleme in der Nähe eines Notausgangs sitzen zu dürfen, um mehr Beinfreiheit zu haben, so "La Repubblica".

Für Papstflüge ins Ausland chartert der Vatikan in der Regel Maschinen der italienischen Fluggesellschaft Alitalia und lässt sie teils durch die mitreisenden Medien finanzieren.


Quelle:
KNA