Vatikan kritisiert Lage der Flüchtlinge auf Lesbos

Unzureichend

Der Vatikan hat die Lage der Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos kritisiert. Die Voraussetzungen für einen "angemessenen Empfang" seien dort "unzureichend", sagte Kardinal Antonio Maria Veglio.

Flüchtlinge auf Lesbos / © Filip Singer (dpa)
Flüchtlinge auf Lesbos / © Filip Singer ( dpa )

Er äußerte sich in einem Interview der vatikanischen Tageszeitung "Osservatore Romano". Mit seinem Besuch der Insel am kommenden Samstag wolle Papst Franziskus die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf diese Zustände lenken.

Kritik am Flüchtlingsabkommen zwischen EU und der Türkei

Zugleich wandte sich der Präsident des Päpstlichen Rates für Migranten gegen das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei. Es handele sich um eine "kurzsichtige" Vereinbarung, die die Steuerung der Flüchtlingsströme unter Achtung der Menschenwürde nicht zulasse. Veglio forderte die Einrichtung "humanitärer Korridore", die eine sichere Einreise nach Europa ermöglichten. Dafür wolle der Papst mit seiner Reise nach Lesbos und der Begegnung mit Flüchtlingen eintreten.

Franziskus besucht am 16. April Lesbos

Papst Franziskus wird am Samstag gemeinsam mit dem Erzbischof von Athen, Hieronymos II., und dem Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, ein Flüchtlingslager auf Lesbos besuchen. Anschließend ist ein gemeinsames Gebet am Hafen der Insel für die Flüchtlinge geplant, die während der Fahrt über das Meer ums Leben kamen.


Quelle:
KNA