Vatikan fordert besseren Schutz für verfolgte Christen

"Weder effektiv noch verantwortlich"

Der Vatikan wirft der internationalen Gemeinschaft mangelnden Schutz von verfolgten Christen und anderen religiösen Minderheiten vor. Entsprechend äußerte sich der vatikanische Außenminister Erzbischof Paul Gallagher.

Kurienerzbischof Paul Richard Gallagher / © Cristian Gennari (KNA)
Kurienerzbischof Paul Richard Gallagher / © Cristian Gennari ( KNA )

Die Weltgemeinschaft komme ihrer Pflicht, religiöse Minderheiten vor Kriegen, Gewalt, Verfolgungen und systematischen Verletzungen der Menschenrechte zu schützen, noch nicht "effektiv und verantwortlich" nach, so Gallagher in einem am Wochenende veröffentlichten Redetext.

Schutz von Demokratien vor Fundamentalismus

Gallagher mahnte zudem ein entschiedeneres Eingreifen der internationalen Gemeinschaft zum Schutz von Demokratien vor Fundamentalismus an. Es brauche eine "energische und abgestimmte Aktion der Staaten zur Einhaltung der Menschenrechte, des gesamten demokratischen Systems einzelner Staaten und der internationalen Sicherheit". Der Außenminister des Vatikan äußerte sich bei einer Konferenz des Bistums Rom zum Thema Mission. 

Die Kirche sehe das exponentielle Wachstum der Fälle von Intoleranz, Diskriminierung, Extremismus und Fundamentalismus weltweit mit großer Unruhe, so Gallagher weiter. Religiöser Fundamentalismus jedweder Provenienz sei oft die Ursache für Feindseligkeiten gegenüber Christen und anderen religiösen Minderheiten. Die Destabilisierung des Nahen Ostens habe die Gewalt gegen Christen weiter verstärkt. In einigen Ländern würden auch Gesetze gegen Gotteslästerung zu einem Instrument gegen religiöse Minderheiten.


Quelle:
KNA