Vatikan-Statistik

Katholische Kirche wächst schneller als Weltbevölkerung

Die Zahl der Katholiken weltweit steigt schneller als die Weltbevölkerung. Das geht aus den neuesten statistischen Angaben hervor, die der Vatikan am Samstag veröffentlicht hat. Vor allem in Europa sinkt hingegen das Interesse am Priesteramt.

Diakonen- und Priesterweihe / © Andrea Krogmann (KNA)
Diakonen- und Priesterweihe / © Andrea Krogmann ( KNA )

Zwischen 2005 und 2014 nahm die Zahl der Katholiken demnach um 14,1 Prozent von 1,115 Milliarden auf 1,272 Milliarden zu. Die Weltbevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum um 10,8 Prozent. Der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung stieg damit im Berechnungszeitraum von 17,3 auf 17,8 Prozent. Das dynamischste Wachstum verzeichnete die katholische Kirche laut Vatikan in Afrika.

Die Zahl der katholischen Priester ist nach den statistischen Angaben zuletzt stabil geblieben. Weltweit gab es 2014 insgesamt 415.792; im Vorjahr waren es 415.348. Stark rückläufig ist sie hingegen weiterhin in Europa, wo es 2014 insgesamt 8 Prozent weniger Priester gab als 2005; in Ozeanien waren es 1,7 Prozent. Das Interesse am Priesteramt war demnach seit 2011 in allen Kontinenten außer Afrika rückläufig. Besonders betroffen war Europa. Dort sank die Zahl der Priesteramtskandidaten zwischen 2005 und 2014 um 17,5 Prozent.

Weniger Ordensfrauen, mehr Diakone

Weiter fortgesetzt hat sich auch der starke Rückgang an Ordensfrauen. Insgesamt gibt es weltweit 682.729. Auch die Zahl der nichtgeweihten Ordensmänner nahm ab und lag 2014 bei 54.559.

Besonders hervorgehoben wird in der vatikanischen Mitteilung die starke Zunahme der Ständigen Diakone. Ihre Zahl stieg zwischen 2005 und 2014 um 33,5 Prozent von 33.000 auf 45.000. Diese Entwicklung, die vor allem Europa und Amerika betreffe, sei von "großer Bedeutung", heißt es darin. Die Zunahme lasse sich nicht auf vorübergehende oder zufällige Motive zurückführen. Vielmehr scheine sie "neue und andere Entscheidungen für die Art und Weise der Verbreitung des Glaubens" zum Ausdruck zu bringen.


Quelle:
KNA