Gespräche mit Al-Azhar-Universität

Papst trifft Spitzen des Rats für interreligiösen Dialog

Fünf Jahre lang herrschte Stllschweigen zwischen dem Vatikan und der ägyptischen Al-Azhar-Universität. Kurz nach Beginn neuer Gespräche hat Papst Franziskus nun mit den Spitzen des päpstlichen Dialograts beraten.

Franziskus erreicht den Petersplatz zur Generalaudienz am 3. Februar / © Giorgio Onorati (dpa)
Franziskus erreicht den Petersplatz zur Generalaudienz am 3. Februar / © Giorgio Onorati ( dpa )

Neben dem Präsidenten des Rates, Kardinal Jean-Louis Tauran, empfing er auch Ratssekretär Bischof Miguel Angel Ayuso Guixot, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Über Inhalte des Gesprächs gab es wie üblich keine Angaben.

Ayuso hatte am Dienstag in der Kairoer Al-Azhar-Universität, der wichtigsten Lehrstätte des sunnitischen Islam, eine Einladung Taurans an Großscheich Ahmad al-Tayyib überbracht. Darin war auch von einer gemeinsamen offiziellen Audienz bei Papst Franziskus die Rede.

Gespräche seit 2011 auf Eis

Die Kontakte zwischen dem Vatikan und der Al-Azhar bestehen seit 1998. Die Universität hatte die Gespräche 2011 jedoch auf Eis gelegt. Grund war ein Appell von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) an Ägypten, die koptischen Christen besser vor Terror und Gewalt zu schützen. Vorausgegangen war ein besonders blutiger Anschlag auf eine koptische Kirche.

Mit dem Amtsantritt von Franziskus und mehreren Versöhnungsgesten in Richtung Islam verbesserten sich die Beziehungen zwischen Vatikan und Azhar allmählich wieder. Vergangenes Jahr hatte der Großscheich seine prinzipielle Bereitschaft zu einem erneuten Dialog erklärt.

Kardinal Tauran hatte in dieser Woche an einer interreligiösen Konferenz in Doha, der Hauptstadt Katars, teilgenommen. Laut der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" betonte er dabei, keine Religion dürfe sich davor scheuen, Gruppen aus ihren Reihen zu verurteilen, die den Glauben zur Rechtfertigung von Gewalt missbrauchten.

 


Quelle:
KNA