Kinderschutzkommission tagt im Vatikan

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Die Päpstliche Kinderschutzkommission ist zu ihrer zweiten Vollversammlung zusammengetreten. Die Kommission soll Vorschläge zum Schutz von Minderjährigen erarbeiten. Der Kommission gehört der deutsche Jesuit Hans Zollner an.

Pater Hans Zollner / © Katharina Ebel (KNA)
Pater Hans Zollner / © Katharina Ebel ( KNA )

Im Mittelpunkt stand ein Erfahrungsaustausch über die sechs im Februar gebildeten Arbeitsgruppen, die sich unter anderem mit Richtlinien zum Kinderschutz, mit der Betreuung von Opfern und der Ausbildung von Priesteramtskandidaten befassen.

Papst Franziskus habe zu Beginn des Treffens am Freitag mit den Teilnehmern eine Messe gefeiert, heißt es in einem Kommunique vom Montag.

Die vom Bostoner Kardinal Sean Patrick O'Malley geleitete Kommission hat beratende Funktion und soll Vorschläge zum besseren Schutz von Minderjährigen und gefährdeten Erwachsenen vor sexuellem Missbrauch im kirchlichen Raum erarbeiten. Sie betreut keine Einzelfälle.

Seit ihrer Gründung sei die Kommission bereits von zahlreichen kirchlichen Stellen, von Bischofskonferenzen und Diözesen zur Beratung eingeladen worden. Mitglieder seien zu Workshops, Seminaren und Konferenzen nach Irland, Großbritannien, Frankreich, Neuseeland, den Pazifischen Inseln und zuletzt auf die Philippinen gereist. Dort hätten 76 Bischöfe an einer Tagung zum Kinderschutz teilgenommen, heißt es. Im November würden Kommissionsmitglieder zudem mit Bischöfen aus Zentralamerika zusammentreffen.

Die Kommission war im März 2014 gegründet und vor einem Jahr auf 18 Mitglieder erweitert worden. Unter ihnen sind auch zwei frühere Opfer. Im Mai 2015 hatte das Gremium eigene Statuten erhalten.

Franziskus hatte damit an Maßnahmen seines Vorgängers Benedikt XVI. (2005-2013) gegen sexuellen Missbrauch angeknüpft. Aus Deutschland gehört der Kommission der Jesuit und Psychologie-Professor Hans Zollner an. Der aus Regensburg stammende Ordensmann leitet das Kinderschutzzentrum an der römischen Universität Gregoriana.

 


Quelle:
KNA