Vatikan-Pfarrei nimmt Flüchtlinge auf

Vatikanische Gastfreundschaft

Die Pfarrei des Vatikans hat nach dem Aufruf von Papst Franziskus eine syrische Flüchtlingsfamilie aufgenommen. Mutter, Vater und zwei Kinder sind in einer Wohnung des Vatikans in der Nähe des Petersplatzes untergekommen.

Petersplatz / © Angelo Carconi (dpa)
Petersplatz / © Angelo Carconi ( dpa )

Das teilte das päpstliche Almosenamt am Freitag mit. Die vierköpfige Familie stammt demnach aus Damaskus und ist vor den Folgen des Krieges in Syrien nach Europa geflohen.

Die Syrer waren vor knapp zwei Wochen am 6. September in Italien angekommen. An diesem Tag hatte Papst Franziskus die Pfarreien und Gemeinden in Europa angesichts der Flucht Zehntausender Menschen zur Aufnahme von Flüchtlingen aufgerufen. Jede Pfarrei, jede religiöse Gemeinschaft und jedes Kloster solle eine Familie aufnehmen. Der Vatikan werde mit gutem Beispiel vorangehen, erklärte der Papst.

Die syrische Familie, die in der Pfarrei Sant'Anna untergekommen ist, soll nun bei ihrem Asylantrag in Italien begleitet werden. Auch die zweite vatikanische Pfarrei Sankt Peter soll nach Angaben des Almosenamtes in Kürze eine Flüchtlingsfamilie bei sich aufnehmen.

Vatikanischer Rettungswagen in Aufnahmezentren im Einsatz

Das Almosenamt wies darauf hin, dass der Vatikan seit Jahren Flüchtlinge dabei unterstützt, die Kosten für ihre erste Aufenthaltsgenehmigung in Italien zu tragen. Im vergangenen Jahr seien zu diesem Zweck rund 50.000 Euro zur Verfügung gestellt worden. Überdies helfe das Amt täglich zahlreichen Flüchtlingen mit Sachspenden.

Seit einigen Tagen ist den Angaben zufolge überdies ein Rettungswagen für die Flüchtlinge im Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Ambulanz, die das Land Bayern vor einigen Jahren dem Vatikan geschenkt hatte und die bisher ausschließlich bei Papst-Veranstaltungen wie Generalaudienzen im Einsatz war. Mehrmals in der Woche wird der Rettungswagen nun Flüchtlings-Aufnahmezentren in den Außenbezirken Roms ansteuern. An Bord sind Ärzte, Pfleger und Schweizergardisten, die bei der medizinischen Versorgung helfen.


Quelle:
dpa , KNA