Papst: Wer Priester werden will, muss gefördert werden

Nachwuchs gesucht

Papst Franziskus hat zur Förderung geistlicher Berufungen ermutigt. Alle Gläubigen, Familien und Pfarreien seien aufgerufen, junge Männer, die Priester werden wollten, zu unterstützen. Im Petersdom weihte er 13 neue Priester.

Priesterweihe (dpa)
Priesterweihe / ( dpa )

Papst Franziskus hat am Sonntag im Petersdom 13 neue Priester geweiht. Während eines festlichen Gottesdienstes spendete er Diakonen aus Italien, Pakistan, Vietnam, Korea, Brasilien, Chile, Venezuela und Ecuador das Sakrament.

Keine "Herren der Glaubenslehre"

In seiner Predigt rief der Papst die Priester auf, barmherzig zu sein. Sie bräuchten keine Bedenken haben, dass sie zu viel vergeben würden. Wenn sie diesen Eindruck hätten, sollten sie sich an jenen Priester erinnern, der gebetet habe: "Herr, vergib mir, wenn ich zu viel vergeben habe, aber du warst es, der mir dieses schlechte Vorbild gegeben hat." Zugleich ermahnte Franziskus die Geistlichen, nicht als "Herren der Glaubenslehre" aufzutreten. Die Glaubenslehre sei Sache Gottes.

Franziskus hatte elf der neuen Priester, die in einem römischen Priesterkolleg wohnen, am 25. April im vatikanischen Gästehaus Santa Marta empfangen, um sie persönlich kennenzulernen.

Alle Gläubigen seien aufgerufen, junge Männer, die Priester werden wollten, mit "Überlegung und Überzeugung" zu unterstützen, sagte der Papst anschliessend beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Andernfalls drohe die Stimme Gottes im Stimmengewirr der heutigen Gesellschaft unterzugehen, so Franziskus. Er äußerte die Hoffnung, dass möglicherweise auch unter den Zuhörern auf dem Petersplatz jemand sei, der eine geistliche Berufung in sich verspüre.

Die katholische Kirche beging am Sonntag den "Weltgebetstag für geistliche Berufungen". Diese Initiative soll dazu beitragen, dass sich mehr junge Männer für das Priesteramt entscheiden. Vor allem in westlichen Ländern ist die Zahl der Priesteramtskandidaten in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen. Der Tag fällt stets auf den "Sonntag des guten Hirten".


Papst Franziskus (dpa)
Papst Franziskus / ( dpa )
Quelle:
KNA